Die Basis macht beim grünen Bundeskongress den Weg für die erste türkis-grüne Regierung in Österreich frei. Mit 93 Prozent. Ein eindeutiges Votum. Das allerdings nicht ohne Debatten und Bauchweh erfolgte.
Zuerst reagierte Werner Kogler gar nicht. Dann zog der Grünen-Chef kurz die Augenbrauen hoch. Das Ergebnis, das auf der Leinwand im Salzburg Congress auftauchte, schien ihn in seiner Deutlichkeit vielleicht zu überraschen und mit Sicherheit zu beruhigen. Die gewohnt kritische grüne Basis, die 275 Delegierten, die am Samstag das letzte Wort zu sprechen hatten, stimmten mit 93,18 Prozent für den Koalitionspakt und für den Einstieg in eine Regierung. Damit war um 17.10 Uhr, nach vielen Debatten klar, dass die erste grüne Regierungsbeteiligung in Österreich in trockenen Tüchern ist.
„Vizekanzler“, sagte Kogler, als er wenig später auf der Bühne stand, „das klingt so barock. Daran muss ich mich erst gewöhnen.“ Mit ihm ziehen drei weitere grüne Minister und eine Staatssekretärin in die Regierung ein. Das hatte die Partei, die die vergangenen zweieinhalb Jahre in der außerparlamentarischen Opposition verbrachte, wohl lang nicht zu träumen gewagt.
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