Der frühere FPÖ-Bezirksrat Sidlo will vom Glückspielkonzern 2,3 Mio. Euro. Seine Vergleichsbereitschaft fand bei den Casinos keinen Widerhall.
Der ehemalige Finanzvorstand Peter Sidlo hat die teilstaatlichen Casinos Austria auf Auszahlung seines Vertrags geklagt, berichtete der "Kurier" am Donnerstag. Der frühere FPÖ-Bezirksrat soll 2,3 Mio. Euro einfordern. Sidlo wurde im Dezember vom Casinos-Aufsichtsrat vorzeitig abberufen, er war erst im Mai als Kandidat von Aktionär Novomatic in den Vorstand bestellt worden.
Bis Vertragsende wären ihm noch für zwei Jahre und vier Monate 1,9 Mio. Euro an Fixgehalt (400.000 Euro jährlich) und Boni zugestanden, heißt es in dem Zeitungsbericht. Hinzu kommen Sachbezüge und Pensionszusagen.
Aufsichtsrat ging nicht auf Vergleichsangebot ein
Kurz nach seiner Abberufung hatte Sidlo in einem Brief an den Casinos-Aufsichtsrat erklärt, dass er verhandlungsbereit sei. Seine Abberufung sei nicht rechtmäßig gewesen und ihm würden weiterhin die in seinem Vorstandsvertrag und im Aktiengesetz vorgesehenen Ansprüche zustehen. Auf sein Vergleichsangebot hat der Aufsichtsrat dem Bericht nicht geantwortet, daher habe sich Sidlo zur Klage entschlossen.
Laut "Standard" (online) räumte Sidlo in seinem Schreiben vom 12. Dezember ein, dass die mediale Berichterstattung über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen dem "Image der Casinos nicht förderlich waren und sind. Für diesen Imageverlust kann aber gewiss nicht ich ad personam verantwortlich gemacht werden." Ihm werde der schwarze Peter zugeschoben.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) prüft, ob für Sidlos Bestellung Novomatic Glücksspiellizenzen in Aussicht gestellt wurden. Alle elf Beschuldigten in der Casinos-Affäre bestreiten die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung.
(APA)