Die Demokraten übermittelten im Amtsenthebungsverfahren Anklagepunkte gegen Trump an den Senat und legten belastendes Material aus dem Wiener Hotel Ritz vor. Am Donnerstag findet die erste Sitzung statt.
Wien/New York. „Bring Selenskij dazu anzukündigen, dass der Biden-Fall untersucht wird.“ Kurz vor Beginn des Amtsenthebungsverfahrens im Senat in Washington sind brisante Dokumente aufgetaucht, die US-Präsident Donald Trump schwarz auf weiß schwer belasten. Die Notiz ist auf einem Briefpapier des Wiener Hotels Ritz-Carlton verfasst, und es wurde mit weiterem Material von Lev Parnas an Adam Schiff, dem demokratischen Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, übermittelt.
Parnas ist ein Vertrauter und Partner des Trump-Anwalts und New Yorker Ex-Bürgermeisters Rudy Giuliani, dem Diplomaten vorwarfen, Schattenaußenpolitik in der Ukraine im Namen des US-Präsidenten betrieben zu haben.
Im Wissen Trumps
Unter Berufung auf „Wissen und Zustimmung“ Trumps, wie es einem Brief heißt, hat sich Giuliani um einen Termin bei Wolodymyr Selenskij bemüht, um Ermittlungen gegen die Bidens in Gang zu bringen: Hunter Biden, Aufsichtsrat beim ukrainischen Energiekonzern Burisma, und seinen Vater Joe Biden, Ex-Vizepräsident und derzeit aussichtsreichster Herausforderer Trumps bei den Demokraten. Laut Vorwürfen ging es dabei um einen Deal: die Überweisung der Militärhilfe von 391 Millionen Dollar und ein Besuch Selenskijs im Weißen Haus gegen eine Korruptionsuntersuchung gegen Burisma.