Musikwissenschaft

Was heißt „typisch Beethoven“?

Der Musikwissenschaftler John David Wilson birgt wahre musikalische Beethoven-Schätze.
Der Musikwissenschaftler John David Wilson birgt wahre musikalische Beethoven-Schätze.(c) Paolo Focherini-Coizzi/2018
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Im heurigen Beethoven-Jahr werden die Werke des reifen Genies allgegenwärtig sein. Das wenig bekannte Frühwerk ist Gegenstand neuer Forschungen.

Beethoven habe im Grunde „die ganze Zeit Zukunftsmusik geschrieben“, sagt der Pianist Igor Levit, der Ende vergangenen Jahres mit dem Internationalen Beethoven-Preis der Stadt Bonn ausgezeichnet wurde. Er hatte zuvor mit seiner Einspielung der 32 Klaviersonaten Ludwig van Beethovens Furore gemacht. Ob Levits hohe Wertschätzung auch die frühen Bonner Werke Beethovens einschließt, ist nicht bekannt. Sind doch etwa die drei in der rheinischen Stadt komponierten „Kurfürsten-Sonaten“ nicht einmal Teil der offiziellen Sonatenzählung.

Bonner Frühwerk auf der Spur

Das Bonner Frühwerk des jungen Beethoven wurde bisher nicht nur selten zur Aufführung gebracht, sondern auch von der Musikwissenschaft kaum in den Blick genommen. Es umfasst rund 40 Werke verschiedener Gattungen – Lied, Konzertarie, Sonate, Variation, Kammermusik, Klavierkonzert, Ballett und Kantate. Dieses frühe Schaffen passe, wie auch manches weniger bekannt gewordene spätere Werk, nicht zum Bild des „heroischen Beethoven“, sagt der Musikwissenschaftler John David Wilson. Er beschäftigt sich an der Abteilung „Musikwissenschaft“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften seit sechs Jahren mit der Bonner Hofmusik zu Zeiten des jungen Beethoven.

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