Die Volksrepublik China ist in Afrika wirtschaftlich hochaktiv. Wird das Coronavirus dorthin „exportiert“, könnte das aufgrund der mangelhaften Gesundheitssysteme eine wahre Katastrophe auslösen.
Addis Abeba/Berlin. Bis Sonntag hat noch kein afrikanisches Land offiziell einen am Coronavirus Erkrankten gemeldet. Doch seitdem Berichte von ersten Verdachtsfällen die Runde machen, wächst auch auf dem zweitgrößten Kontinent der Welt die Nervosität bezüglich des neuen Todesvirus aus China.
Die ersten Verdachtsfälle vermeldete Mitte der vergangenen Woche Äthiopien. Behörden in der Hauptstadt Addis Abeba ließen vier Studierende unter Quarantäne stellen. Zwei von ihnen waren zuvor mit grippeähnlichen Symptomen aus der chinesischen Millionenmetropole Wuhan eingereist, dem Epizentrum der neuen Lungenkrankheit in der zentralchinesischen Provinz Hubei; Wuhan hat bisher die meisten Todesopfer zu beklagen. Auch das Gesundheitsministerium der Elfenbeinküste meldete einen ersten Verdachtsfall.
„Wir brauchen nicht so zu tun, als wären wir der glückliche Kontinent, der verschont bleibt, während aus aller Welt bestätigte Fälle gemeldet werden“, erklärte John Nkengasongo von der Seuchenschutzbehörde der Afrikanischen Union in Addis Abeba. Für ihn sei es „nur eine Frage der Zeit“, bis eine Infektion in Afrika offiziell bestätigt wird.
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