Der Wind bringt auch am Mittwoch noch Böen bis 100 km/h, am Freitag sind stürmische Schneeschauer zu erwarten.
Im Vergleich zu vielen Regionen Europas, wo das Sturmtief „Sabine“ sogar für Todesfälle sorgte, ist Österreich relativ glimpflich davongekommen. Im Großteil Österreichs ist es am Dienstag dennoch noch stürmisch - mit Böen meist zwischen 80 und 100 km/h, auf den Bergen auch deutlich darüber. Wie die ZAMG weiter berichtete, bleibt der Wind auch am Mittwoch stark, vor allem im Gebiet vom Flachgau bis zum Nordburgenland sowie allgemein auf den Bergen.
Für Donnerstag prognostizierten die Meteorologen nur noch schwachen Wind und einige sonnige Stunden mit Nachmittagstemperaturen zwischen fünf und elf Grad. Das hält nicht lange: Am Freitag ziehen im Großteil des Landes mit kräftigem bis stürmischem Wind Schneeschauer durch, in tiefen Lagen können es Regenschauer sein.
Dafür verspricht das Wochenende nur schwach windig, oft sonnig und mild zu werden. Die Temperaturen erreichen dann Höchstwerte um zehn Grad, mit leichtem Föhn bis 15 Grad.
Erneute Sturmfront in Salzburg
Das Bundesland Salzburg erreichte in der Nacht eine neuerliche Sturmfront. Laut Auskunft des Landesfeuerwehrkommandos gingen gegen 3.00 Uhr die ersten Alarmierungen ein. In der Folge mussten Feuerwehrleute vor allem umgestürzte Bäume von Straßen, Stromleitungen und Dächern räumen.
Bis kurz nach 8.00 Uhr waren im ganzen Land rund 440 Feuerwehrleute zu mehr als 50 Einsätzen ausgerückt. Der Schwerpunkt des Geschehens lag dabei im nördlichen Flachgau. In der Stadt Salzburg wurde von einer Sturmböe ein rund 500 Quadratmeter großes Blechdach eines Wohnblocks weggeblasen. Das Dach stürzte zum Teil auf einen Garten und einen Parkplatz, Menschen wurden dabei aber nicht verletzt. Laut Berufsfeuerwehr konnten die Bewohner der 25 Wohnungen in dem Gebäude bleiben, weil es gelang, das Dach mit Planen provisorisch wieder abzudecken.
Auch im Flachgau wurde eine Lagerhalle zum Teil abgedeckt, zudem stürzte ein Baum in die Fahrleitung der Salzburger Lokalbahn. Die Strecke dürfte für die Reparatur des Schadens wohl bis Mittag gesperrt bleiben. In Krispl (Tennengau) kam Dienstagfrüh bei starkem Schneetreiben ein Auto von der schneebedeckten Straße ab.
Ein kurzfristige Entspannung der Wind-Situation war zunächst nicht zu erwarten. "Es wird heute auf anhaltend hohem Niveau Wind geben. Die Spitzen liegen dabei meist bei bis zu 80 km/h, lokal können sie auch stärker sein. Dabei besteht durchaus Schadenspotenzial", sagte Josef Haslhofer von der ZAMG Salzburg.
Oberösterreich: Einsätze und Aufräumarbeiten
Auch in Oberösterreich hat der Sturm in der Nacht auf Dienstag die Einsatzkräfte weiter gefordert. Die Feuerwehren rückte zu rund 100 Einsätzen aus, Schwerpunkte waren diesmal der Bezirk Braunau und das Alpenvorland. Es galt umgestürzte Bäume zu beseitigen, blockierte Verkehrswege freizumachen, eingeschlossene Fahrzeuge bzw. deren Insassen zu befreien, beschädigte Dächer abzudichten und Stromleitungen zu sichern. Insgesamt war die Lage zwar entspannter als am Montag, aber die Aufräumarbeiten dürften noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach wie vor kam es zu Stromausfällen. In Linz und in Schwertberg wurden Dächer großflächig abgedeckt.
In Linz hatte der Sturm bereits am Montag das 200 bis 300 Quadratmeter große Flachdach eines Mehrparteienhauses abgetragen. Es fiel auf zwei geparkte Pkw. Verletzt wurde niemand. In Schwertberg fegte "Sabine" das Blechdach eines Einfamilienhauses zur Gänze weg und wehte es in ein angrenzendes Feld.
In der Nacht gab es auch erneut Störungen im Stromnetz, davon waren rund 5.500 Haushalte betroffen. Von jenen 30.000 Anschlüssen, bei denen am Montag der Strom ausgefallen war, mussten 90 über Nacht ohne Elektrizität auskommen. Denn die Reparaturen waren wegen der Sturmböen teilweise zu gefährlich. Tagsüber standen wieder rund 240 Mitarbeiter der Netz Oberösterreich im Einsatz, um die Versorgung wieder herzustellen.
Im Waldviertel bleiben auch am Dienstag noch Verkehrsverbindungen gesperrt. Es handelte sich nach Angaben der zuständigen Straßenmeistereien um zehn Landesstraßen im Raum Waidhofen a.d. Thaya, Raabs a.d. Thaya und Gföhl (Bezirk Krems).
(APA)