Pizzicato

Andere Länder, andere Sitten

Journalisten, vor allem höherrangige, haben es hierzulande auch nicht leicht: Sie müssen sich entscheiden, ob sie sich nun dem „Falter“ oder dem Kanzler vertrauensvoll in die Arme werfen.

Wobei beide – auch nicht nett – das dann gleich in die Öffentlichkeit tragen. Auch die Grünen stehen zunehmend vor diesem Problem: also Kanzler oder „Falter“. Unter Türkis-Blau war die Welt halt noch übersichtlicher.

Überhaupt sind diese Grau- und Zwischentöne ja nur schwer auszuhalten. Noch schwerer tun sich damit allerdings die Deutschen. Die halten es überhaupt nicht aus, wenn in einer Schublade nicht alles dort ist, wo es hingehören muss.

Entspannter sind da die Franzosen. Da vereinigt allein schon der Präsident alles in sich, was nach gängiger deutschsprachiger Lehre feinsäuberlich getrennt sein muss.

In Italien ist es wie immer: Man weiß eigentlich nicht genau, wer da gerade regiert. Ist aber auch egal. In ein paar Monaten ist es ohnehin wieder anders.

Auch aus England gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten: Hier regiert nach wie vor der Geist von Monty Python. Wobei so ein Hintergrundgespräch bei Boris Johnson sicher noch größeren Unterhaltungswert hätte. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2020)

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