Michael Bloomberg hat einen Weltkonzern aufgebaut. Seine mutmaßlichen sexistischen Kommentare gefährden nun seinen Plan, nächster US-Präsident zu werden. Kann sich der Krösus das mächtigste Amt der Welt erkaufen?
Es herrschte eine gewisse Unruhe unter den Mitarbeitern des Finanzdienstleisters Bloomberg, damals im Jahr 2014. Zwölf Jahre lang waren die Geschäfte erfolgreich ohne die Involvierung des Firmengründers gelaufen. Nun, nachdem seine dritte Amtszeit als Bürgermeister New Yorks zu Ende gegangen war, stand die Frage im Raum, was Michael Bloomberg machen würde. Im Spätsommer kam die Nachricht: Mike, wie sich der Multimilliardär von allen Angestellten nennen lässt, wird als Geschäftsführer zurückkehren.
Viel wurde in den vergangenen Tagen über die Firmenkultur bei dem Weltkonzern mit rund 20.000 Mitarbeitern gesprochen, nachdem Elizabeth Warren ihrem Konkurrenten um die demokratische Nominierung in einer TV-Diskussion Frauenfeindlichkeit vorgeworfen hatte. Von „fetten Tussis und pferdegesichtigen Lesben“ habe Bloomberg einst geredet. Außerdem handelte er mit Mitarbeiterinnen, die sich durch seine Aussagen herabgewürdigt sahen, Verträge zur Geheimhaltung aus. Nachdem sich Bloomberg zunächst geweigert hatte, die Frauen von der Schweigepflicht zu befreien, gab er am Freitag in drei Fällen nach. Wenn die Betroffenen reden wollen, können sie das tun, so Bloomberg.