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Wiener Start-up refurbed erhält 16 Millionen Euro

Im Homeoffice kaufen die Österreicher auch gerne technische Geräte.
Im Homeoffice kaufen die Österreicher auch gerne technische Geräte.imago images/Westend61
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Im Zuge der Coronakrise erlebt das Start-Up eine gute Weiterentwicklung der Umsätze für ihre Smartphones und Laptops aus zweiter Hand - und hat mehrere neue Investoren.

Der Wiener Internet-Marktplatz refurbed mit 80 Mitarbeitern hat von
internationalen Investoren 15,6 Mio. Euro erhalten. Dies ist die
zweithöchste Start-up-Finanzierung des Jahres in Österreich. Das Geld ist refurbed-Mitgründer Peter Windischhofer zufolge für die Expansion in Europa und für Werbungs- sowie Marketingzwecke eingeplant.

Auf der Plattform refurbed sind generalüberholte Smartphones, Laptops, Tablets und andere technische Produkte mit hohen Preisnachlässen im Vergleich zum Originalpreis erhältlich. Die Garantie beläuft sich auf ein bis drei Jahre. „Wir wollen das Amazon für refurbished Produkte werden", sagt Windischhofer. Bisher ist das Start-up in Österreich, Deutschland, Italien und Polen aktiv, für heuer wird ein Start in Großbritannien und Niederlande angedacht.

Hit: Zwei Jahre alte Smartphones

Rund 80 Partnerbetriebe von refurbed überholen die Produkte und stellen die Garantie aus, refurbed verlangt pro vermittelten Kauf eine Provision von fünf bis zehn Prozent. Am beliebtesten sind im Schnitt zwei Jahre alte Smartphones. Produkthersteller und Internethändler wie Amazon wären nicht sonderlich am Geschäft mit generalüberholten Produkten interessant, weil es den Verkauf von neuen Produkten bremse, sagt Windischhofer.

Zu den neuen Geldgebern von refurbed zählen die finnischen Evli Growth Partners, Almaz, Bonsai Partners, All Iron Ventures und FJ Labs. Die bestehenden Investoren Klaus Hofbauer und Inventure Partners zogen bei der 16 Mio. Euro-Finanzierungsrunde mit. Die Gründer halten nach eigenen Angaben noch über 50 Prozent der Anteile.

Positive Auswirkungen durch Corona

Die Ausbreitung des Coronavirus hat sich bisher positiv auf die Umsätze des refurbed-Marktplatzes ausgewirkt. Die letzten Tage seien „extrem umsatzstark" gewesen. Wenn die Geschäfte geschlossen haben, werde mehr online bestellt. Pläne der Regierung könnten das Geschäft in den nächsten Jahren zusätzlich ankurbeln: Das türkis-grüne Regierungsprogramm 2020-2024 sieht eine steuerliche Begünstigung für kleine Reparaturdienstleistungen vor. Wann dies umgesetzt wird, ist noch offen.

(APA)

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