Coronavirus

Tschechiens Grenzen bleiben "monatelang" geschlossen

Tschechien will seine Grenzen mindestens ein halbes Jahr geschlossen halten. Auch für Pendler aus Deutschland und Österreich soll es keine Ausnahmeregelung geben. Der Güterverkehr ist davon nicht betroffen.

„Viele Monate“ sollen die tschechischen Grenzen wegen der Coronavirus-Gefahr für Ein- und Ausreisende geschlossen bleiben, verkündete der Leiter des tschechischen Coronavirus-Krisenstabs, Epidemiologe Roman Prymula, am Sonntag im Fernsehsender "Prima". Ausländer dürften in dieser Zeit, die zumindest ein halbes Jahr andauern soll, aus-, jedoch nicht wieder einreisen.

Noch am Sonntag hatte die Regierung versichert, Ausnahmen für Grenzpendler zu machen. Sie müssten lediglich ein "Ausweisbuch für grenzüberschreitende Arbeitskräfte" vorlegen, hieß es. Am Montag stellte Innenminister Jan Hamacek aber klar, sein Land schließt seine Grenzen auch für tägliche Berufspendler. Sie könnten entweder daheimbleiben oder sich für mehrere Wochen eine Unterkunft im jeweiligen Land suchen.

In letzterem Fall müssten sie sich nach ihrer Rückkehr nach Tschechien in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben. Die Einhaltung der Quarantänebestimmungen werde "sehr strikt" kontrolliert. Nach Schätzungen sind mehr als 12.000 tschechische Grenzgänger in Österreich beschäftigt, rund 37.000 in Deutschland - vor allem im Gesundheitswesen und in der Gastronomie.

Ausgangsbeschränkungen bis nach Ostern verlängert

Die Regierung in Prag plant zudem, die strikten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Bevölkerung zu verlängern. „Ostern wird nicht so sein, wie wir es gewohnt sind“, sagte Prymula. Es werde weder Familienbesuche noch Kirchgänge geben. In der Öffentlichkeit müssen derzeit Mund- und Nasenbedeckungen getragen werden. Schulen und die Mehrheit der Geschäfte sind geschlossen.

Die Zahl der bestätigten Infektionen unter den rund 10,6 Millionen Tschechen knackte am Sonntag erstmals die Tausender-Marke: 1047 bestätigte Fälle gibt es aktuell. 19 Patienten werden derzeit auf der Intensivstationen behandelt.

(APA)

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