Musikszene

Aus dem leeren Club ins Wohnzimmer

Gestartet wurde das Projekt in Berlin.
Gestartet wurde das Projekt in Berlin.(c) APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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Aus dem Wiener Werk kommt der Auftakt zur Aktion „United We Stream“.

Allein daheim, aber trotzdem gemeinsam zu feiern, das ist die Idee hinter „United We Stream“. Gestartet wurde das Projekt in Berlin, um die dortigen, derzeit geschlossenen Clubs zu unterstützen. Schon seit zwei Wochen gibt es auf der mit Arte concert betriebenen Plattform unitedwestream.berlin täglich einen DJ-Mitschnitt aus einem leeren Club. Jetzt wird die Aktion europaweit ausgerollt – neben Amsterdam, Hamburg oder Manchester ist auch Wien vorne mit dabei.

Den Auftakt macht am Samstag ein internationales Kick-Off-Event; in Wien ist – nach der „Isolation Nation“-Party von Vienna Würstelstand als Warm-Up vorige Woche – als erster Club das Werk an der Reihe. Von 16 bis 20 Uhr will der Club in den Spittelauer Stadtbahnbögen in virtueller Manier öffnen. Mavi Phoenix, Tin Man, Wandl und Rosa Anschütz spielen live, Antonia XM wird auflegen. Man habe das Projekt „innerhalb kürzester Zeit für die Wiener Clubkultur aufgebaut“, sagt Martina Brunner von der neuen Vienna Club Commission, die derzeit als Pilotprojekt bei Mica (Music Austria) angesiedelt ist. Man hoffe, eine Solidaritätswelle lostreten zu können.

Locations durch die Krise helfen

Eine solche hat das Werk bereits in den vergangenen Tagen erlebt. Nachdem es am 10. März hatte schließen müssen, war man „buchstäblich am Arsch“, hatte Betreiber Stefan Stürzer gemeldet, und Fans via Crowdfunding um Hilfe beim Zahlen der Fixkosten gebeten. Motto: „Spendier dem Werk ein Bier“. 30.000 Euro waren das Ziel, nach nur einer Woche hat er bereits die Hälfte erreicht. Damit habe „niemand gerechnet“, man sei „schon ein ganzes Stück optimistischer geworden, diese Krise mit Eurer Hilfe überstehen zu können.“ Den Clubs dabei helfen soll nun auch die Reihe „United We Stream“. Über die Plattform Startnext (www.startnext.com/unitedwestreamvienna) kann unterstützt werden. 90 Prozent der Spenden fließen an Clubs und Spielstätten, zehn an „Nachbar in Not“. Eine Jury gewichtet nach einem Kriterienkatalog die Höhe der Zuwendungen. Wann oder aus welcher Location als nächstes aus Wien gestreamt wird, sei offen, so Brunner. Updates auf der Facebook-Seite der Vienna Club Commission.

Daneben startet am Sonntag um 16 Uhr das Diskussionsforum „United We Talk“: Dabei soll „die globale Krise als ein Startpunkt für eine notwendige gesellschaftliche Transformation begriffen“ werden. Mit dabei sind Gäste aus Pop, Aktivismus oder Wissenschaft. Erstes Thema: „Future Habitat“. (tes)

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