Eindämmungspolitik

Schweden: Dutzende Coronatote in Altersheimen

Schweden fährt bisher eine recht lockere Eindämmungspolitik gegen das Virus. Nun tauchen Berichte auf, wonach allein in Stockholm jedes dritte Altersheim Coronafälle hat und in einer privaten Heimkette mindestens 50 Bewohner deswegen gestorben sind.

Sven rief seine Stieftochter Angelica vom Altersheim in Stockholm aus an. „Ich hab' das Gefühl, dass ich dabei bin, zu sterben", sagte er. „Und dann", so berichtet nun seine Stieftochter, „ging es wirklich bergab für ihn, ganz schnell. Ich nahm Abschied von ihm im Heim, als er schon tot war. Sie hatten versprochen, ihn herzurichten, aber er lag genauso krumm da wie er lag, als er gestorben ist. Ihm war doch Äußeres, Gepflegtheit immer sehr wichtig. Und es ist so traurig, dass er alleine starb", sagt sie vor kurzem im schwedischen Fernsehen.

Sven war einer von vielen, die sich mit Corona in einem schwedischen Altersheim infiziert hatten.

In jeder dritten solchen Einrichtung in Stockholm, das sind 29, gebe es Erkrankte - das bestätigte die Stadt nun dem öffentlich-rechtlichen Radio SR. Im ganzen Land haben demnach mindestens 90 von 290 Gemeinden Coronafälle in Altenwohneinrichtungen gemeldet. Und allein in einer einzigen privaten Kette solcher Unterkünfte seien daran bisher mindestens 50 Pensionisten an Corona verstorben.

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