Queen Elizabeth wandte in einer außerordentlichen Rede an ihr Volk. Während Premierminister Boris Johnson weiter am Coronavirus leidet, streitet die Regierung offen über die nächsten Maßnahmen.
London. Erst zum fünften Mal in ihrer 68-jährigen Regentschaft wandte sich Queen Elizabeth in einer außerordentlichen Rede an ihr Volk. „Ich hoffe, dass jene, die uns folgen, sagen werden können, dass diese Generation der Briten so stark war wie jede zuvor“, sagte sie in einer TV-Ansprache aus Anlass der Coronavirus-Pandemie, die Sonntagabend um 21 Uhr ausgestrahlt wurde. Angesichts rasch steigender Todeszahlen, die am Sonntag 4934 erreichten, rief sie ihre Landsleute zum Durchhalten, aber auch zu Verantwortungsbewusstsein auf: „Eigenschaften wie Selbstbeherrschung, stille und gutgelaunte Entschlossenheit und Gemeinschaftsgefühl prägen immer noch dieses Land.“ Als Trost gab sie den Briten mit, dass „obwohl es noch mehr zu erleiden geben wird, bessere Tage kommen werden. Wir werden wieder mit unseren Freunden zusammen sein, wir werden wieder mit unseren Familien zusammen sein. Wir werden uns wieder treffen können."
Ein Mangel von Verantwortungsbewusstsein könnte freilich in Kürze zu einer Verschärfung der geltenden Maßnahmen führen, drohte dagegen Gesundheitsminister Matt Hancock. Die Weisung der Behörden, zu Hause zu bleiben und in der Öffentlichkeit Abstand zu halten, seien „keine Bitte, sondern ein Befehl“, sagte er. Am Wochenende waren Tausende Briten zum Sonnenbaden in Parks, in Brighton musste der Pier wegen Überfüllung geschlossen werden.