Den Banken stehen nun insgesamt 750 Mrd. Euro zur Verfügung. Die Regierung setzt einige Steuerzahlungen aus. Der Staat will den Ausverkauf von Unternehmen ins Ausland verhindern.
Die italienische Regierung hat einen milliardenschweren Hilfsplan für die Unternehmen verabschiedet. Die Regierung will Liquidität und Bankkredite im Volumen von mehr als 400 Mrd. Euro bereitstellen, 200 Mrd. davon sollen dem Binnenmarkt dienen, der Rest zur Förderung der Ausfuhren, erklärte Premier Giuseppe Conte am Montag.
Zusammen mit einem bereits im März erlassenen Maßnahmenpaket können die Banken Kredite im Wert von mehr als 750 Mrd. Euro anbieten. Die Regierung bürgt 100-prozentig für Kredite im Wert von bis zu 25.000 Euro, die von Klein- und Mittelunternehmen aufgenommen werden. Die Regierung will die Funktion der staatlichen Exportfördergesellschaft SACE stärken. Damit soll die Internationalisierung italienischer Unternehmen gefördert werden. Verschiedene Steuerzahlungen werden im April und Mai ausgesetzt, um Unternehmen Sauerstoff zu sichern.
Hoffen auf Neustart nach Ostern
Die italienische Regierung führt angesichts der Coronavirus-Krise neue Regeln in Sachen "Golden Power" ein. Ein Jahr lang wird die Regelung verschärft, mit der sich der italienische Staat einschalten kann, um den Erwerb strategischer italienischer Unternehmen durch ausländische Konkurrenten zu verhindern. Ziel sei es, Schlüsselsektoren der italienischen Wirtschaft zu schützen. Damit erhält der Staat die Macht, auch in Sektoren einzugreifen, die bisher nicht vorgesehen waren, wie die Lebensmittel- und die Versicherungsbranche, die Pharmaindustrie und das Bankenwesen.
Conte äußerte die Hoffnung, dass nach Ostern dank stark rückgängigen Infektionszahlen der Lockdown aufgelockert werden könne. Damit könnten zum Teil einige produktive Tätigkeiten wieder aufgenommen werden. "Wir hoffen, dass Ostern uns den Weg zu einem Neustart ermöglichen wird", sagte Conte.
(APA)