Dass Wintersportorte wie beispielsweise Ischgl und St. Anton am Arlberg wegen ihrer hohen Zahl an Infektionen zu zweifelhaftem Ruhm gekommen sind, ist einer höchst unglücklichen Kombination zu verdanken.
Das allem Anschein nach zumindest fragwürdige Verhalten von politisch Verantwortlichen in den ersten Tagen und Wochen der Ausbreitung des Coronavirus in Tirol dürfte die Justizbehörden noch sehr lange beschäftigen. Wer wusste wann was und behielt welche Informationen warum für sich?
Unzweifelhaft ist allerdings die Rolle der zahlreichen Après-Ski-Bars in Wintersportorten wie Ischgl und St. Anton am Arlberg aus medizinischer, genauer gesagt epidemiologischer Sicht. Das Zusammenspiel aus drei Faktoren machte aus diesen bei vielen Gästen beliebten Lokalen regelrechte „Verteilerzentren für Coronaviren“, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde des Kepler-Universitätsklinikums Linz. Er behandelt selbst seit mehreren Wochen Dutzende mit dem Coronavirus infizierte Patienten und beschäftigt sich intensiv mit Infektionswegen.