Oberösterreich: 81-Jährige erschossen, Sohn in U-Haft

Ein 46-Jähriger soll in der Nacht auf Samstag, 25. April 2020, in Kronstorf (Bezirk Linz-Land) seine 81-jährige Mutter mit einem Kleinkalibergewehr erschossen haben.
Ein 46-Jähriger soll in der Nacht auf Samstag, 25. April 2020, in Kronstorf (Bezirk Linz-Land) seine 81-jährige Mutter mit einem Kleinkalibergewehr erschossen haben.APA/MATTHIAS LAUBER
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Der tatverdächtige 46-Jährige hat bisher "keine ergänzenden Angaben gemacht". Die Obduktionsergebnisse liegen noch nicht vor.

In der Nacht auf Samstag ist eine 81-jährige Altbäuerin in Kronstorf (Bezirk Linz-Land) mit zwei Schüssen aus einem Kleinkalibergewehr getötet worden. Nun wurde über den tatverdächtigen 46-jährigen Sohn die U-Haft verhängt. Zu seinem Motiv hat er "keine ergänzenden Angaben gemacht", wie der Steyrer Staatsanwalt Andreas Pechatschek am Sonntag mitteilte.

Auch die Obduktionsergebnisse lagen laut Pechatschek noch nicht vor. Grund für die Tat sollen nach ersten Angaben des Landwirten ständige Vorwürfe der Mutter gewesen sein, dass er keine Frau finde und es damit auch keinen Hoferben gebe. Kurz nach Mitternacht habe er dann die Waffe aus seinem Zimmer geholt und der 81-Jährigen damit in den Kopf und in den Hals geschossen haben. Danach verständigte er über Notruf die Polizei und gestand die Tat. Vor dem Haus wartete er auf die eintreffenden Beamten und ließ sich widerstandslos festnehmen. Der 46-Jährige zeigte sich umfassend geständig.

"Im Ort ist man fassungslos"

In der nur rund 3500 Einwohner zählenden Gemeinde zeigte man sich am Samstag betroffen. "Im Ort ist man fassungslos und alle, die die Familie kannten, stehen unter Schock", bezeichnete Kronstorfs Bürgermeister Landtagsabgeordneter Christian Kolarik (ÖVP) die Stimmung in der Marktgemeinde. Er selber kannte den mutmaßlichen Täter seit Jugendtagen, den der Ortschef als gutmütig, freundlich und gewissenhaft beschrieb.

Den "stattlichen Hof", wie Kolarik das große Gehöft nannte, führte er seit dem Tod des Vaters vor zehn Jahren mit der Mutter alleine. Mit Ackerbau und Wald wurde die Landwirtschaft am Laufen gehalten. Der Bauer war zudem Lehrer für die landwirtschaftliche Facharbeiterausbildung und gab so sein Wissen weiter.

Die agile und noch sehr rüstige Mutter half nach Kräften mit. Der Sohn fuhr sie scheinbar bereitwillig regelmäßig sowohl in den Ort zum Einkaufen als auch an den Sonntagen in die Kirche. Dass es Streitigkeiten zwischen den beiden wegen der ausbleibenden Familiengründung des Sohnes gab, hätte man "in dieser Klarheit nicht" gesehen.

Der 46-Jährige war laut Kolarik gut in die Gemeinschaft integriert. Er war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und dort bei jedem Fest anwesend. "Wenn man was gebraucht hat, war er da", betonte Kolarik auch die Hilfsbereitschaft des Verdächtigen.

(APA)

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