Das Misstrauen der Investoren wächst. Ankara geht gegen „Manipulationen“ vor.
Istanbul. Zu jeder Wirtschaftskrise in der Türkei gehört der Vorwurf, sie sei von bösartigen Manipulationen des Auslands verursacht. So ist es auch diesmal. Internationale Währungsspekulanten attackierten die Türkei mit „Finanzterrorismus“, schrieb der Chefredakteur der regierungsnahen Zeitung „Yeni Safak“, Ibrahim Karagül, am Freitag. Ausländische Finanzkreise seien gemeinsam mit innenpolitischen Gegnern von Präsident Recep Tayyip Erdoğan zum Angriff übergegangen, behauptet Karagül. Anlass für Karagüls Verschwörungstheorie ist ein drastischer Kursverfall der Lira, die in den vergangenen Tagen auf einen neuen historischen Tiefstand gegenüber dem Dollar sank.
Die Gründe für die Talfahrt liegen nach Meinung von Kritikern aber nicht in feindlichen Angriffen auf die Türkei, sondern in hausgemachten Problemen.