Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) über die von ihr ausgelöste Debatte um Mehrsprachigkeit in der Schule, den anhaltenden Streit um die Deutschförderklassen und warum Eltern auch die Sommerschule besuchen sollten.
Sie haben sich in der „Kronen Zeitung“ zuletzt besorgt gezeigt, dass Mehrsprachigkeit von Kindern in der Schule zu „Parallelgesellschaften“ führen könnte. Verstehen Sie den Populismus-Vorwurf aus sprachwissenschaftlicher Sicht, dass Sie Mehrsprachigkeit mit einer Hürde für die Integration gleichsetzen?
Mehrsprachigkeit ist eine Bereicherung, aber wenn Kinder nicht gut Deutsch sprechen, ist das auch eine Hürde für die Integration. Da müssen wir auch Probleme ansprechen und nicht zudecken. Das wichtigste ist mir als Integrationsministerin, dass Kinder in unserem Bildungssystem befähigt werden, Deutsch zu sprechen. Das ist aus Integrationssicht das wichtigste, weil Deutsch der Schlüssel zur Integration und für eine gelungene Bildungskarriere im österreichischen Schulsystem ist. Nur so können Kinder auch langfristig einen Job finden.
In der Debatte werden oft Migrationshintergrund und Mehrsprachigkeit vermischt. Doch weder das eine noch das andere bedeutet zwingend, dass ein Kind Deutschförderbedarf hat.