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Prozess um Johnny Depp: Ex-Frau weist Berichte über Affären zurück

Amber Heard auf dem Weg zum Prozess am High Court in London.
Amber Heard auf dem Weg zum Prozess am High Court in London.(c) REUTERS (PETER NICHOLLS)
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Weiter geht es im Verleumdungsprozess von Johnny Depp und es wird persönlich. Der Schauspieler wirft seiner Ex-Frau Amber Heard vor, Affären mit Tesla-Chef Elon Musk und Schauspieler James Franco gehabt zu haben. Sie negiert.

Im Verleumdungsprozess von Hollywoodstar Johnny Depp in London hat dessen Ex-Frau Amber Heard Berichte über außereheliche Affären mit Tesla-Chef Elon Musk sowie dem Schauspieler James Franco zurückgewiesen. Derartige Behauptungen seien "ganz falsch", sagte die 34-Jährige am Dienstag vor Gericht.

Der 57-jährige Depp wirft seiner Ex-Frau vor, während ihrer zweijährigen Ehe Affären mit den beiden Männern gehabt zu haben. Der Tesla-Chef soll Heard nach Angaben von Depp nicht lange nach der Hochzeit des Paares regelmäßig nachts besucht haben. "Ich stand bis 2016 nicht einmal mit Elon in Verbindung", sagte Heard hingegen vor Gericht.

Depp und Heard hatten sich 2011 bei den Dreharbeiten zum Film "The Rum Diary" kennengelernt. Das Paar heiratete im Februar 2015 und ließ sich zwei Jahre später wieder scheiden.

„Schutz vor Depp“ nach Streit

Depps Anwältin Eleanor Laws verlas am Dienstag eine 2016 von Musk verschickte SMS, in der er Heard nach einem angeblichen Streit zwischen dem Ehepaar Schutz vor Depp anbot. "Das Angebot steht, auch wenn du mich nie wieder sehen willst. Es tut es mir leid, dass ich ein Idiot war", schrieb Musk darin. "Die Funkstille tut sehr weh. Es ist nur wichtig, weil ich dich wirklich mag."

Dem Gericht wurden außerdem Aufnahmen einer Sicherheitskamera von Heard und Franco gezeigt. Laut Heard haben die beiden nach einem Streit mit Depp im Mai 2016 miteinander geredet. "Er sagte zu mir 'Oh mein Gott, was ist mit dir passiert?'", sagte Heard.

Verleumdungsprozess gegen die „Sun"

Heard hatte Depp am Montag beschuldigt, ihr bei mehreren Gelegenheiten gedroht zu haben, sie zu töten. Zudem sei sie verbaler und physischer Gewalt ausgesetzt gewesen.

In dem Verfahren in London geht es um einen Artikel der "Sun" aus dem Jahr 2018, in dem Chefredakteur Dan Wootton die Schriftstellerin Joanne K. Rowling dafür kritisiert, dass sie dem "Ehefrauen-Schläger" (wife beater) Depp eine Rolle in der Filmreihe "Phantastische Tierwesen" gegeben habe. Der Artikel bezieht sich auf eine Reihe von Heards Aussagen zu Depps gewalttätigem Verhalten.

Der "Fluch der Karibik"-Star weist die Vorwürfe vehement zurück. Er beschuldigte seine Ex-Frau, der "aggressive Teil" in ihrer konfliktreichen Beziehung gewesen zu sein. Depp klagte den "Sun"-Verlag NGN und Wootton wegen Diffamierung.

Kurzschrift im Gerichtssaal

Übrigens, ein kleines Detail am Rande: Um das Interesse zu befrieden, das die ganze Welt am Rosenkrieg der beiden US-Schauspieler zu haben scheint, greifen die Journalisten, die an der Geschichte dran sind, zu Methoden, wie man sie heute kaum mehr kennt: Zur Kurzschrift.

Denn das englische Justizsystem erlaubt keinerlei Aufzeichnung. Für den britischen Reuters-Korrespondenten Mike Holden etwa hat sich die Kurzschrift als „persönlicher Lebensretter“ herausgestellt. "Früher konnte ich 120 Wörter pro Minute schreiben", sagt er, aber: "Jetzt bin ich etwas langsamer."

(APA/AFP/Red.)

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