Nowitschok

Der Ex-Wirecard-Chef und das russische Nervengift

Archivbild: Vor zwei Jahren wurde der früherer GRU-Agent Sergei Skripal gemeinsam mit seiner Tochter Julja im südenglischen Salisbury vergiftet (im Bild der mutmaßliche Tatort).
Archivbild: Vor zwei Jahren wurde der früherer GRU-Agent Sergei Skripal gemeinsam mit seiner Tochter Julja im südenglischen Salisbury vergiftet (im Bild der mutmaßliche Tatort). APA/AFP/BEN STANSALL
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Jan Marsalek prahlte mit einem geheimen Dokument um den Angriff auf den Doppelagenten Sergej Skripal. Das Papier stammt aus Österreich. Diese Indiskretion ist einer von mehreren Fällen, die Österreich international immer mehr ins Out befördern. Hierzulande wird fieberhaft nach dem Maulwurf gesucht.

Der Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek prahlte gern mit seinen Geheimdienstkontakten. Vor Brokern wedelte er mit einem geheimen Dokument rund um den Angriff auf den Doppelagenten Sergej Skripal mit dem russischen Nervengas Nowitschok. Wie „Die Presse“ berichtete, lag der Verdacht von Anfang an nahe, dass das Dokument aus Österreich stammt. Das hat sich nun bestätigt. Das Dokument war gekennzeichnet und ist rückverfolgbar.

„Da die mögliche Weitergabe vertraulicher Dokumente an unbeteiligte Dritte eine gerichtlich strafbare Handlung darstellt, wurde im Einvernehmen mit dem zuständigen BMDW (Anm.: Wirtschaftsministerium) und dem BMLV (Verteidigungsministerium) eine Sachverhaltsdarstellung an die zuständige Staatsanwaltschaft übermittelt“, hieß es Mittwochnachmittag gegenüber der „Presse“ aus dem Außenressort. Nachsatz: Es gebe keine Hinweise, dass das Dokument aus dem Außenamt geleakt wurde.

Strichcode verrät Herkunft aus Österreich

Bekommen hat dieses jedenfalls die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Aber auch andere Behörden arbeiteten mit dem Dokument.

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