In EU-Fragen habe er mit der deutschen Kanzlerin mehr gemeinsam, sagte Grünen-Obmann Werner Kogler. Und bei der Aufnahme von Flüchtlingen werde man noch sehen, wer sich in der Koalition durchsetzt.
Sie sind wieder da. Die aufgekrempelten Hemdsärmel, die Grünen-Chef Werner Kogler im Nationalratswahlkampf 2019 zu seinem Markenzeichen werden ließ, feierten im ORF-"Sommergespräch" am Montag Abend ein Comeback. Als Vizekanzler hatte Kogler zuletzt das Hemd in aller Regel langärmelig getragen. Aber genau diese Frage, wie sehr die Regierungsbeteiligung die Grünen und Kogler verändert haben, dominierte dann auch das "Sommergespräch". Aber wie erging es Kogler, der die Grünen im Vorjahr zurück ins Parlament geführt hatte, bei seinem ersten ORF-"Sommergespräch" überhaupt?
Der Sportminister versuchte, einen Slalomkurs zwischen Koalitionstreue zur ÖVP und Botschaften für seine grüne Klientel zu fahren. Immer mit im Gepäck war die Botschaft, dass die Dinge unter Türkis-Blau laut Kogler schlechter gelaufen wären. So betonte der Vizekanzler, dass es während der Corona-Zeit ja nur Ausgangsbeschränkungen gegeben habe, aber keine Ausgangssperre. „Es hätte ja auch anders kommen können“, meinte Kogler, „im Vergleich mit Kickl und Konsorten“.