Morgenglosse

Die fokussierte Unintelligenz und der Wiener Wahlkampf

Das Rathaus auf dem Rathausplatz in Wien.
Das Rathaus auf dem Rathausplatz in Wien.Ingo Boelter / Picture Press / p
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Ex-Bürgermeister Michael Häupls ironische Aussage über Wahlkämpfe bewahrheitet sich - wieder einmal.

Etwas, das vom früheren Wiener Bürgermeister Michael Häupl bleibt, ist dessen berühmter Satz: „Wahlkampf ist die Zeit der fokussierten Unintelligenz“. Und die hat nicht erst mit dem heutigen Montag begonnen – auch wenn der Intensivwahlkampf für die Wiener Gemeinderatswahlen ab sofort (inoffiziell) eröffnet ist.

Die Grünen stellen einen Swimmingpool mitten auf einer Hauptverkehrsader im Abgasnebel auf und errichten Pop-Up-Radwege nahe bestehender Radwegen. Die SPÖ wettert gegen rücksichtslos Radfahrer und nahezu alles, das dem grüne Koalitionspartner wichtig ist. So sehen Beziehungen aus, bei denen in Kürze der berühmte Satz fällt: „Wir müssen reden!“

Das TS tritt mit Corona-Leugnern, Verschwörungtheoretikern und weiteren – nennen wir es vorsichtig – verhaltensoriginellen Kandidaten auf. Nein, TS heißt nicht Team Stronach. Das war gegen die Strache-Truppe geradezu seriös. Gut, der offizielle Name lautet THC. Das ist auch eine bewusstseinsverändernde Substanz, die das Verhalten von manchen THC-Abgeordneten erklären würde.

Die ÖVP wird neben Finanzminister Gernot Blümel ihren prominentesten Wiener in die „Schlacht um Wien“ werfen. Den Meidlinger Sebastian Kurz. Moment! Kommt der nicht aus dem Waldviertel?

Die Neos wurden während Corona von oft gescholtenen Neoliberalen zu Anhängern eines „gut funktionierenden Staates“. Weiß das eigentlich Matthias Strolz?

Und die FPÖ? Die setzt nach einer Reihe von Skandalen bis zum 11. Oktober auf die bewährte Strategie aus dem Tierreich. Man stellt sich tot bis das Schlimmste vorbei ist.

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