SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner war am Montagabend im ORF-„Sommergespräch“ bei Simone Stribl zu Gast. Sie rät allen, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Und sollte sich zwischen Georg Dornauer und Hans Peter Doskozil entscheiden.
Der Gesprächsfluss verlief an diesem Montagabend am Wiener Reisenberg weniger stockend als sonst, zumindest in den ersten 30 Minuten des ORF-„Sommergesprächs“. Vielleicht, weil in dieser Zeit Pamela Rendi-Wagner nicht als SPÖ-Vorsitzende mit Moderatorin Simone Stribl diskutierte. Rendi-Wagner, Infektiologin, Epidemiologin, Tropenmedizinerin, hatte eher eine Art Sprechstunde zur Causa Corona.
Also gab die Medizinerin ihre Diagnose: Im Krisenmanagement der Regierung gab es zum Teil zu wenig Klarheit und Transparenz. An der Grenze hätte man eine digitale Registrierung für Urlaubs-Rückkehrer einführen sollen. Für den Herbst bzw. Winter forderte Rendi-Wagner eine Maskenpflicht in Innenräumen (überall dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, außer während des Unterrichts) und eine Pflicht zur Grippeimpfung für medizinisches Personal. Überhaupt riet Rendi-Wagner jeder Person, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Als es dann um andere Themen ging, schlüpfte Rendi-Wagner wieder in ihre andere, undankbarere Rolle. Beim Thema Arbeit wirkte sie weniger überzeugend als in den Minuten zuvor. Selbst dann, wenn es um ihr aktuelles Lieblingsthema, die Vier-Tage-Woche, ging. Auch auf die Frage, was denn nun das Alleinstellungsmerkmal der SPÖ sei, wich Rendi-Wagner aus: „Ich glaube, dass die SPÖ die einzige politisch glaubwürdige Partei ist, der es um faire Löhne, faire Arbeitsbedingungen geht“, sagte sie zum einen. Und sprach dann, zum anderen, weiter über eine gerechtere Gesellschaft.