Der Präsident bleibt - zumindest noch bis Montag - im Krankenhaus, auch Senatoren haben sich angesteckt. Kurz vor der Wahl steckt die Supermacht in einer schweren Krise.
Aus seinem Bürozimmer im Militärkrankenhaus Walter Reed in Bethesda (Maryland) heraus versuchte Donald Trump, Gerüchten um seinen Gesundheitszustand ein Ende zu bereiten. Es gehe ihm gut, er werde bald wieder im Weißen Haus zurück sein, sagte der an Corona erkrankte Präsident am Wochenende. Gleichzeitig sorgten widersprüchliche Angaben seiner Ärzte für Unsicherheit. Am Sonntag teilten sie schließlich mit, dass der Präsident schon am Montag aus dem Krankenhaus entlassen werden könnte. Vier Wochen vor der Wahl steuern die USA auf ein politisches Chaos mit ungewissem Ausgang zu. Das wirft allerhand Fragen auf.
1. Wie steht es um Trumps Gesundheit – und ist seinen Ärzten zu glauben?
Trumps Ärzte wollten es nicht bestätigen, doch mehrten sich Hinweise, dass die Lage ernst war. Die Vitalwerte seien „sehr besorgniserregend“ gewesen, sagte Trumps Stabschef, Mark Meadows. Er deutete an, dass Trump hohes Fieber hatte und Sauerstoff bekommen habe. Der Chef des Ärzteteams, Sean Conley, indes sagte, dass es Trump „sehr gut“ gehe. Fragen nach Sauerstoffgaben wich er aus. Trump (74) will jedenfalls Stärke demonstrieren. Dass die Ärzte seinen Zustand in betont gutem Licht darstellen, ist natürlich möglich. Dass sie aber vorsätzlich falsche Informationen geben oder die Infektion bloß vortäuschen, wie bisweilen behauptet, ist fast ausgeschlossen.