Eigentum

Immobilien: Warum die Preise den Mieten davonziehen

Österreich liegt mit den Preissteigerungen für Immobilien im Spitzenfeld.
Österreich liegt mit den Preissteigerungen für Immobilien im Spitzenfeld.Die Presse/Clemens Fabry
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Eine Eigentumswohnung in Österreich wird immer mehr zum unerschwinglichen Luxus. Dafür gibt es viele Gründe – die EZB-Geldschwemme ist nur einer davon. Wie sich Corona auswirkt, lässt sich bisher nur vermuten.

Es gab eine Zeit – viele Wiener trauern ihr nach – da wurden einem die Eigentumswohnungen in der Bundeshauptstadt quasi nachgeworfen. Die Substandardwohnungen warteten nur darauf, zu günstigen Preisen erworben und per Sanierung auf Hochglanz gebracht zu werden. Vorbei die Zeiten. Eine Eigentumswohnung zu kaufen, wird in Wien immer mehr zum unerschwinglichen Luxus. Die Preise für Eigentumswohnungen sind zuletzt deutlich stärker gestiegen als die allgemeine Teuerung. Dem konnte auch der schwere Wirtschaftseinbruch durch die Corona-Krise nichts anhaben, wie eine Auswertung der Denkfabrik Agenda Austria zeigt. Von 2010 bis in das zweite Quartal 2020 verteuerten sich Eigentumswohnungen und Häuser um 76 Prozent. Die Preise für Immobilien zogen den Mieten davon: Sie stiegen im selben Zeitraum um 42 Prozent (siehe Grafik). Die allgemeinen Preise stiegen lediglich um knapp 20 Prozent.

Österreich liegt mit den Preissteigerungen für Immobilien im Spitzenfeld. Einzig in Estland, Litauen, Irland und Ungarn legten die Preise für Wohneigentum noch stärker zu. „Steigende Mieten treffen die Österreicher besonders stark, denn nur selten wird hierzulande im Eigentum gewohnt“, kommentiert die Ökonomin Heike Lehner von der Agenda Austria. Auch Vermieter sind betroffen: Wenn die Immobilienpreise stärker steigen als die Mieten, bedeutet das für sie eine geringere Rendite.

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