Auf die brutale Ermordung des Lehrers Samuel Paty reagiert die französische Republik mit einer Verhaftungswelle. Geplant sind Abschiebungen von Terror-Sympathisanten und neue Gesetze im Bildungsbereich.
Die französische Republik ist durch das barbarische Attentat gegen einen Lehrer in Conflans-Sainte-Honorine an einer Schwachstelle getroffen und herausgefordert worden. Der Aufschrei der Empörung und die Solidaritätskundgebungen mit der Lehrerschaft, die täglich im Unterricht die Grundwerte verteidigen, sind nur das Minimum. Das Land erwartet von der Staatsführung starke Taten nach den – leider nur zu oft wiederholten – Worten.
Elf Personen sind seit dem Mordanschlag auf Samuel Paty am Freitag inzwischen festgenommen worden. Unter ihnen befinden sich die engsten Verwandten des von der Polizei erschossenen Attentäters Abullakh Anzorov, aber auch zwei Individuen, denen eine aktive Rolle bei der Hetze gegen Paty auf dem Internet angelastet wird. In einem Fall handelt es sich um den Vater einer Schülerin, der auf Facebook den Lehrer wegen angeblicher „Islamophobie“ als „Schurken“ attackiert und ihn mit vollem Namen und Adresse angeprangert hatte. Die zweite Person ist ein den Behörden bekannter Hassprediger aus Marokko, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt.