Memoiren

Obamas Abrechnung mit Trump und den Republikanern

APA/AFP/CHANDAN KHANNA
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Der Ex-Präsident geht den Wurzeln der Polarisierung in den USA nach. Sarah Palin habe den Aufstieg Donald Trumps befördert.

„A Promised Land“, „Verheißenes Land“, lautet der Titel des ersten Teils der Memoiren Barack Obamas in Anlehnung an die Bibel und einen Bruce-Springsteen-Song. Nichts jedoch erinnert dieser Tage in den USA an die Prophezeiung für ein gelobtes Land, sie sind heute tief gespalten und gefangen in den Wirren und Nachwehen eines Wahldramas. Die Weigerung Trumps, den Wahlsieg des Ex-Vizepräsidenten Joe Biden anzuerkennen, ist für Obama ein Symptom: „Es ist ein weiterer Schritt, nicht nur der neuen Biden-Regierung, sondern auch der Demokratie insgesamt ihre Legitimation abzusprechen. Das ist ein gefährlicher Weg.“ Die republikanische Partei sei zum Vehikel eines „hemmungslosen“ Präsidenten geworden, kritisiert er.

Im Kontrast dazu beschreibt er in dem programmierten Bestseller, der am Dienstag herauskommen wird, nach ersten Auszügen, Rezensionen und Interviews den reibungslosen Übergang zwischen George W. Bush und ihm. Er schildert, wie sein Team von Anfang an Zugang zu Regierungsstellen und Informationen über Staatsgeheimnisse erhielt – und wie er bei seiner Inauguration die Proteste gegen Bush als würdelos empfand.

Renaissance des Populismus

Der Ex-Präsident spürt vor allem aber den Wurzeln der jetzigen Krise nach. Mit schriftstellerischer Ambition schreibt er über die Polarisierung, beginnend mit der Totalblockade der Republikaner im Kongress während der Finanzkrise 2009, von Figuren wie Mitch McConnell und Lindsey Graham („wie in einem Agenten-Thriller“), die die Politik in Washington entscheidend bestimmen – und von der Renaissance des Rechtspopulismus, den Donald Trump auf die Spitze getrieben hat.

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