Schweden hält an Sonderweg ohne Lockdowns fest

Weihnachtseinkäufe in Stockholm.
Weihnachtseinkäufe in Stockholm.APA/AFP/TT News Agency/AMIR NABI
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"So läuft das bei uns in Schweden“, sagt Anders Tegnell, Staatsepidemiologe und Architekt des Sonderweges. Die Zahl der Neuinfektionen ist auf einem Rekordwert.

Auch in der zweiten Welle hält Schweden an seinem Sonderweg ohne Lockdowns fest. "Nein, wir bleiben auf diesem Weg", sagte der Chef-Epidemiologe Anders Tegnell der Nachrichtenagentur Reuters. "So läuft das bei uns in Schweden."

Schweden verzichtete auf einen Lockdown und setzt bis heute auf Empfehlungen, Freiwilligkeit und Verantwortungsbewusstsein der Bürger. Es gab keine Maskenpflicht, fast alles blieb erlaubt und geöffnet, Schulen bis einschließlich neunte Klasse, Kindergärten, Büros, Bars, Fitnessstudios, Büchereien und sogar einige Kinos.

Freiwillige Maßnahmen würden zum riesigen Teil umgesetzt, so Tegnell. Gut sind die Zahlen aber nicht: Schweden gab am Freitag 5990 Neuinfektionen bekannt, der höchste Wert seit dem Ausbruch der Pandemie. Die Zahl der Toten stieg um 42, die höchste Zahl seit drei Monaten.

Während der ersten Welle war das "schwedische Modell" auch in Österreich kontrovers diskutiert worden, wobei die türkis-grüne Regierung argumentierte, mit harten Maßnahmen eine Überlastung des Gesundheitssystems und viele Todesopfer verhindert zu haben.

Wirtschaft wurde geschont

Die Frage, wer wie gut aus der Krise kommt, ist freilich noch lange nicht beantwortet. Aber die Binnenkonjunktur blieb in Schweden relativ unversehrt. Schwedens Wirtschaft war die einzige der größeren Volkswirtschaften Europas, die im ersten Quartal 2020 noch ein wenig wuchs. 

>> Bericht unseres Korrespondenten: Der schwedische Corona-Weg: Die Wirtschaft wurde geschont

(red./Ag.)

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