Massentests

Haslauer: "Südtirol und Slowakei haben gezeigt, dass es gehen kann"

Videokonferenz zum Thema 'Covid-19 Massentests' im Bundeskanzleramt
Videokonferenz zum Thema 'Covid-19 Massentests' im BundeskanzleramtAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Salzburger Landeshauptmann nennt eine klare Projektstruktur als entscheidend für den Erfolg der für Dezember geplanten Massentests. Noch sind viele Fragen offen.

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat nach der Bund-Länder-Videokonferenz zu den geplanten Massentests am Dienstag eine klare Projektstruktur als entscheidend für den Erfolg der Maßnahme bezeichnet. Es gelte nun zu klären, wer die Gesamtkoordination innehabe und welche Player mitwirken. In Salzburg gibt es dazu am späten Vormittag eine Koordinationssitzung mit einer Reihe möglicher Akteure.

Neben Mitgliedern der Landesregierung, dem Rotem Kreuz und dem Bundesheer sollen unter anderem der medizinische Covid-19-Krisenstab des Landes, die Ärzte- und die Apothekerkammer und Vertreter der Feuerwehr teilnehmen. Bei allen logistischen und rechtlichen Herausforderungen bereitet Haslauer derzeit vor allem Sorge, genügend medizinisch geschultes Personal für die Testabstriche aufzustellen. "Hier soll auch Gesundheitspersonal wie Pflegeassistenten, Ärzte und Apotheker zum Einsatz kommen."

Der Landeshauptmann verteidigte auch das Ende für das verpflichtende Contact Tracing von Kontaktpersonen Infizierter - bis jetzt immer das Credo bei der Bekämpfung der Pandemie. Gehe man davon aus, dass sich 60 Prozent der Bevölkerung freiwillig testen lassen, würde das rund 300.000 Personen in Salzburg betreffen. Bei geschätzten 1,5 Prozent positiven Tests wären das 3500 bis 4000 Infizierte im Bundesland. "Ein vollumfängliches Contact Tracing ist bei dieser Menge nicht mehr möglich." Dennoch seien die Massentests ein effektives Mittel, weil mit einem Schlag sehr viele Infizierte aus der Bevölkerung herausgefiltert werden.

"Davon werden sich die meisten testen lassen"

"Gleichzeitig sorgen wir vor, dass die zu erwartenden zusätzlichen Absonderungsbescheide rasch ausgestellt werden können." Salzburg habe hier etwa den Vorteil, seit Kurzem auch rund 400 Gemeindemitarbeiter für das Contact Tracing im Einsatz zu haben. So konnten zuletzt bereits an die 560 positive Fälle und über 1.500 Personen der Kontaktkategorie 1 an die Kommunen delegiert werden. "Die Gemeindebediensteten können die Absonderungsbescheide bereits mündlich aussprechen und die Daten gleich an die Bezirkshauptmannschaften überspielen."

Die Vorbereitungen für die Massentests von Lehrern und Polizisten seien bereits angelaufen. "Es soll hier in jeder Bezirkshauptstadt im Land eine eigene Teststraße eingerichtet werden, um die bestehenden sechs Teststraßen nicht zu belasten." Für diesen ersten Schritt dürften in Salzburg rund 18.000 Personen infrage kommen. "Davon werden sich die meisten testen lassen", zeigte sich Haslauer überzeugt. Die viel größere Herausforderung werden aber die Massentests am Wochenende vor Weihnachten für die breite Bevölkerung sein. "Die Zeit ist knapp, aber Südtirol und die Slowakei haben aufgezeigt, dass es gehen kann."

(APA)

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