Serienmörder

Botschaften des "Zodiac-Killers" entschlüsselt

Seit mehr als 50 Jahren ist die Identität des Zodiac-Killers ungeklärt. Kryptographie-Experten konnten jetzt, fünf Jahrzehnte später, seine Nachrichten zum Teil entschlüsseln.

37 Menschen will er nach eigenen Angaben getötet haben, das FBI geht bis heute von offiziell fünf Morden in den 1960er Jahren aus. Der „Zodiac-Killer" hielt die Behörden, aber auch Zeitungen in Nordkalifornien jahrelang in Atem. Seine verschlüsselten Botschaften blieben lange ein Rätsel. Einem Team von Kryptographie-Experten ist nach eigenen Angaben die erfolgreiche Entschlüsselung einer Botschaft des berüchtigten und bis heute unbekannten US-Serienmörders "Zodiac-Killer" gelungen. Drei Spezialisten knackten nun eine der Nachrichten, die der Mörder vor über 50 Jahren an eine Lokalzeitung geschickt hatte.

Die entschlüsselte Botschaft enthielt keine Hinweise auf seine Person, weiterhin bleibt also unklar, wer für die Morde verantwortlich ist. Die Botschaft, die der Mörder im November 1969 an die Zeitung "San Francisco Chronicle" geschickt hatte, enthält keine Hinweise auf dessen Identität. Vielmehr handle es sich um Prahlerei.

„Genug Sklaven, die für mich arbeiten“ 

Demnach schrieb der "Zodiac-Killer" unter anderem: "Ich hoffe, Sie haben viel Spaß bei dem Versuch, mich zu fangen. Ich habe keine Angst vor der Gaskammer, denn sie wird mich umso eher ins Paradies bringen, weil ich jetzt genug Sklaven habe, die für mich arbeiten."

In einer früheren Botschaft, deren Verschlüsselung einfacher zu lösen war, hatte der berüchtigte Mörder ähnliche Formulierungen genutzt: "Ich mag das Töten, weil es so viel Spaß macht", hieß es darin. Wiederum bezog er sich auf "Sklaven", die er angeblich sammelte, damit sie ihm im Jenseits dienten.

Das Entschlüssler-Team besteht aus dem US-Webdesigner David Oranchak, dem australischen Mathematiker Sam Blake und dem belgischen Logik-Experten Jarl Van Eykcke. Es kostete sie jahrelange Arbeit und den Einsatz mehrerer Computerprogramme, um die aus Zahlen und Symbolen bestehende Botschaft zu entziffern.

Der komplexe Code, der auch als "340er-Chiffre" bezeichnet wird, weil er 340 Zeichen enthält, wird diagonal gelesen. Wenn der untere Rand erreicht ist, muss der Leser in der oberen, gegenüberliegenden Ecke weiterlesen. Experten zufolge wird diese Art der Codierung unter anderem in einem Handbuch der US-Armee aus den 1950er-Jahren beschrieben.

DNA-Hinweise auf Briefmarken?

Privatermittler fordern von den Behörden, den Fall neu aufzurollen. Sie vermuten, dass Untersuchungen an den Briefmarken und Umschlägen Aufschlüsse über die Identität bringen könnten. Es könnten sich auch nach 50 Jahren noch Genspuren finden.

Es wäre nicht das erste Mal, dass durch neue Methoden alte Fälle geklärt werden können. So kam die Methode zum Beispiel im Fall rund um den „Golden State Killer“ zum Einsatz. Der Serientäter hatte zwischen 1976 und 1986 13 Morde, 45 Vergewaltigungen und 120 Einbrüche im US-Bundesstaat Kalifornien begangen. Erst 20 Jahre nach den Taten wurde er mithilfe von Erbgut-Analysen überführt: Der Serienmörder hatte auf der Kleidung der Opfer DNA-Spuren hinterlassen.

(Red.)

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