Statistik

Verkehrstote: Niedrigste Zahl seit 1950

Die Presse (Clemens Fabry)
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Durch den Corona-Lockdown gab es weniger Verkehr uns somit weniger Unfälle. Die Hauptunfallursache war zu hohe Geschwindigkeit.

338 Menschen sind dem Innenministerium (BMI) zufolge 2020 auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt. Womit die niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 registriert wurde. Das sind um 78 Todesopfer oder 18,8 Prozent weniger als im Jahr 2019 mit 416 Toten. Ursache ist vor allem der Corona-Lockdown im Frühjahr mit weniger Verkehr und somit weniger Unfällen als Folge.

Dabei betrug der Rückgang an Verkehrstoten im ersten Halbjahr 2020 sogar 22 Prozent, berichtete die Statistik Austria im Oktober des vergangenen Jahres. Laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) waren die Aufgaben für die Exekutive im Jahr 2020 zwar vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt. „Die niedrige Zahl an Verkehrstoten zeigt aber auch, dass traditionelle Aufgaben wie die Verkehrsüberwachung nicht vernachlässigt wurden“, teilte er per Aussendung mit.

Zielwert nicht erreicht

Der Zielwert des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogrammes 2011 bis 2020 mit 311 Opfern im Jahr 2020 (50 Prozent von 621 Getöteten) wurde mit 338 Getöteten nicht ganz erreicht, die Reduzierung beträgt 45,6 Prozent. Die Zahl von 338 ist dabei rund ein Neuntel der Todesopfer vom Jahr 1972, dem bisher „schwärzesten Jahr“ der Unfallstatistik mit 2948 Toten.
Eine Zunahme der Zahl an Verkehrstoten gab es im Bundesländervergleich nur in Kärnten, wo 35 Menschen nach 29 im Jahr davor starben. Mit 143 Pkw-Insassen, die im Vorjahr ihr Leben verloren haben, war diese Zahl am höchsten, es folgen 73 Motorradfahrer, 49 Fußgänger, 39 Radfahrer (davon 19 mit Elektro-Fahrrädern.

Tempo bleibt Hauptursache

Als die beiden vermutlichen Hauptunfallursachen der Mehrheit an tödlichen Verkehrsunfällen gelten weiterhin die nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (31,8 Prozent), gefolgt von Unachtsamkeit bzw. Ablenkung (20,9 Prozent), Vorrangverletzungen (15,5 Prozent) und das Fehlverhalten von Fußgängern (7,3 Prozent). Alkoholisierung war bei 18 oder 5,7 Prozent der tödlichen Unfälle gegeben. Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2020 diesmal kein Verkehrsteilnehmer ums Leben, 2019 war es eine Person gewesen.
Auch zwei Kinder – im Alter bis 14 Jahren – kamen im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben, davon ein Kind als Lenker eines Leichtmotorrades und ein Kind als Pkw-Insasse. (APA)

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