Mein Montag

Wer neben Merkur auf dem Friedhof der Marken liegt

Viele bekannte Markennamen verschwinden mit der Zeit
Viele bekannte Markennamen verschwinden mit der Zeit(c) imago images/Rupert Oberhäuser (via www.imago-images.de)
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Konsum, Löwa und Pam Pam bekommen einen neuen Nachbarn. Memento mori, Markenwelt!

Jetzt wird also auch der Merkur auf dem Markenfriedhof eingebuddelt. Billa Plus soll die Supermarktkette ab April heißen. Und während im Netz bereits gewitzelt wird, dass die anderen Marken des Rewe-Konzerns auch bald umbenannt werden könnten (Penny wird zu Billa Minus, Bipa zu Billa Rosa, Adeg zu Billa Land), wird einem das Memento mori der Markenwelt wieder sehr bewusst. Während das Grab für den Merkur ausgehoben wird, schweift der Blick auf all die anderen Monumente mit ihren Inschriften. Pam Pam, zum Beispiel, 1999 dahingeschieden, unsterblich blieb letztlich nur der Slogan „Lieber Pam Pam als plemplem“. Dem 1995 verblichenen Konsum wurde ein Grabstein aus rosa Zetteln aufgeschichtet, in Erinnerung blieb weniger ein offizieller Slogan als ein Ausspruch von Karl Sackbauer in „Ein echter Wiener geht nicht unter“: „Guat, dass i mein sichern Job beim Konsum hob, weil fressen werd'n die Leut' immer.“ Daneben ein Doppelgrab – Löwa († 1998, „Sie kaufen bei Löwa und wissen warum“) und Zielpunkt († 2016, „Genau was ich brauch“).
Eine Reihe weiter schimmert eine rot-gelbe Gedenkstätte durch – „Gut beraten, gut gekauft“ ist unter dem Namen Herlango zu lesen, 1992 ging es mit der Fotokette zu Ende. Daneben ein Stein in sattem Blau – „Wie macht das der Niedermeyer“ steht darauf in gelben Lettern. Sogar noch frische Blumen liegen auf der Gruft der Elektronikkette Saturn, die im Oktober 2020 mit einem letzten „Geiz ist geil“ auf den Lippen im All der Markennamen verglühte. Ein paar Schritte weiter ist die Telekom-Abteilung – ein tröstliches „Wer One hat, hat's gut“ († 2008) schimmert da von einer Grabplatte, daneben ein „Frag doch den Inder“ († 2020) von Telering.
Es sind traurige Momente. All die Marken, die uns ans Herz gewachsen sind und die es nicht mehr gibt. Aber es ist nun mal verdammt hart, der Beste zu sein . . .

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