Proteste richten sich gegen Videoüberwachung und Corona-Lockdown.
Paris. Zehntausende Menschen haben in Frankreich am Wochenende erneut Kritik an einem geplanten Sicherheitsgesetz geübt. Den Veranstaltern zufolge gab es am Samstag landesweit 64 Versammlungen mit mehreren Zehntausend Demonstrierenden. Laut Innenministerium beteiligten sich rund 32.770 Menschen an den Protesten, davon etwa 5000 in Paris. Am Rande der Demonstration in Paris wurden laut Staatsanwaltschaft am Samstagabend 26 Menschen festgenommen.
Tanzen gegen Corona
In Paris kritisierten die Demonstranten nicht nur das umstrittene Sicherheitsgesetz, sondern setzten sich auch für die Kultur ein. Videos zeigten zu Technomusik tanzende Menschen, auch Kunstperformances waren Teil des Protests. Kultureinrichtungen wie Kinos, Theater und Museen sind in Frankreich wegen der Coronapandemie seit Monaten geschlossen.
Mit dem Gesetz will Frankreichs Regierung die Polizei besser schützen. Die Videoüberwachung soll ausgeweitet, die Verbreitung von Aufnahmen von Polizeieinsätzen eingeschränkt werden. Kritiker befürchten unter anderem eine Beschränkung der Pressefreiheit. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2021)