Corona-Diplomatie

Pekings und Moskaus Impfwettkampf im Nahen Osten

Die Emirate wollen bis März die Hälfte der Einwohner impfen.
Die Emirate wollen bis März die Hälfte der Einwohner impfen.APA/AFP/KARIM SAHIB
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In Ländern wie Ägypten, Iran und den Emiraten helfen Russland und China mit Impfstoffen aus – und hoffen auf strategische Vorteile.

Nicht nur in Europa herrscht Mangel an Impfstoffen gegen das Coronavirus. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die schon jeden dritten Einwohner geimpft haben und damit weltweit auf Platz zwei hinter Israel liegen, mussten vorige Woche anstehende Impftermine verschieben. Grund dafür sind Nachschubprobleme bei dem deutsch-amerikanischen Präparat von Biontech/Pfizer. Doch anders als Österreich oder Deutschland haben die VAE eine Alternative: Seit dem Wochenende impfen die Behörden zusätzlich mit dem Präparat des chinesischen Herstellers Sinopharm.

Die VAE hatten den Sinopharm-Impfstoff Anfang Dezember als erstes Land der Welt zugelassen. Ihr Ziel, bis Ende März mehr als die Hälfte der zehn Millionen Bewohner zu impfen, können die Emirate mit Biontech/Pfizer allein nicht erreichen. Ägypten erhielt Sinopharm von den VAE und begann im Dezember mit den Impfungen. Mit Unterstützung Chinas seien die VAE auf bestem Wege, zum „Impfzentrum des Nahen Ostens“ zu werden, freute sich die chinesische Zeitung „Global Times“. Die VAE und Ägypten zählen zu den engsten arabischen Partnern der USA in der Region.
Wie die VAE versuchen der Irak, Jordanien und Bahrain, ihre Abhängigkeit von westlichen Produkten dadurch zu senken, dass sie zusätzlich chinesische Impfstoffe ordern. Die Türkei setzt bisher sogar ausschließlich auf Peking und impft seit Wochen mit dem Präparat des chinesischen Unternehmens Sinovac – bis Ende März will die Türkei insgesamt 50 Millionen Dosen einführen.

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