Tierische Einwanderer

Verhütungsmittel für Großtiere: Kolumbiens Problem mit Escobars Nilpferden

Symbolbild: Diese Exemplare afrikanischer Nilpferde leben im Zoo in Dvůr Králové nad Labemin Tschechien.
Symbolbild: Diese Exemplare afrikanischer Nilpferde leben im Zoo in Dvůr Králové nad Labemin Tschechien.(c) REUTERS (David W Cerny)
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Aus den ursprünglich vier afrikanischen Tieren sind mittlerweile 80 Tiere in freier Wildbahn geworden, die das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen. Kolumbien bittet die USA um Hilfe.

Angesichts der ungebremsten Ausbreitung der Nachkommen von Pablo Escobars Nilpferden suchen Behörden und Institutionen in Kolumbien nach einer gemeinsamen Lösung. "Wir haben bei der kolumbianischen Botschaft in den Vereinigten Staaten Unterstützung beim Erwerb eines Langzeitverhütungsmittels für Großtiere beantragt", hieß es in einer Mitteilung der regionalen Umweltagentur Cornare. Der frühere Drogenbaron hatte einst vier afrikanische Flusspferde nach Kolumbien gebracht.

Zuletzt streiften geschätzt zwischen 65 und 80 Tiere durch die Region. Sie zerstören Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Anrainer in Gefahr. Kolumbianische und mexikanische Forscher hatten in einer Studie kürzlich empfohlen, die Tiere zu töten. Die Experten befürchten, dass sich die vermehrungsfreudigen Tiere in größeren Teilen Kolumbiens niederlassen.

Nachdem Escobar 1993 von Sicherheitskräften erschossen worden war, verfiel seine Hacienda Nápoles. Die Nilpferde zogen in die umliegenden Wälder und pflanzten sich fort. "Das (Töten) ist eine Option, die immer auf dem Tisch war, aber das ist nicht die einfachste", hatte der Biologe David Echeverri von Cornare der Zeitung "El Tiempo" gesagt. Die Umweltagentur Cornare untersucht das Vorkommen der Nilpferde in dem Departamento Antioquia, in dem die Hacienda Nápoles liegt, seit Jahren. Es würden nun auch andere Möglichkeiten wie die chemische Kastration geprüft.

(APA/sda/dpa)

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