Während Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) auf noch engmaschigere Tests für Schüler und Lehrer setzt, hofft die Lehrergewerkschaft, dass der derzeitige Modus vorerst bis Ostern durchgehalten werden kann.
Die nun drei Wochen alte Rückkehr der Schulen in den Präsenzunterricht führte zuletzt, wie allgemein befürchtet, zu steigenden Infektionszahlen unter Schülern und Lehrern. In der Vorwoche nährten etwa Berichte über Cluster in Kindergärten und rund 40 „geschlossene“ Schulen, vor allem in Wien und Niederösterreich, die Sorge, dass sich das Risiko von offenen Schulen angesichts zahlreicher Virusmutanten womöglich als zu hoch herausstellen könnte.
In der Vorwoche waren rund 900 von 1,4 Millionen Schul-Selbsttests positiv. Am Montag berichtete das Bildungsministerium auf „Presse“-Nachfrage jedoch, dass nur noch 18 der 5800 Schulen auf Distance Learning umgestellt haben. Um die Infektionen dennoch weiter einzudämmen, baut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) nun die seit 8. Februar zum Einsatz kommenden „Nasenbohrer“-Schnelltests aus: In den Schulen soll noch im März – das genaue Datum ist noch offen – zusätzlich zu Montag und Mittwoch auch am Freitag getestet werden. Das betrifft vor allem Volksschüler, die den gesamten Unterricht in der Klasse absolvieren, aber auch jene von Mittelschulen (MS) und AHS-Unterstufen, die am Freitag für Schularbeiten oder Betreuung in die Klasse kommen. Zur Erklärung: In mittleren und höheren Schulen wird derzeit nur im Schichtbetrieb in den Klassen unterrichtet.
„Wir machen mit den Testungen die Schulen sicherer“, sagt Faßmann zur „Presse“. Durch die zweitägige Taktung werde das „Sicherheitsnetz noch einmal enger“, weil man damit auch Personengruppen erreiche, „die bisher nicht bei den Tests waren“, sagt Faßmann. Über das Contact Tracing werden nun etwa auch die Familienangehörigen der positiv getesteten Kinder in Quarantäne geschickt.