Die Regierung lockert in Vorarlberg die Corona-Maßnahmen und öffnet die Gastronomie bereits Mitte März. Doch die Idee ist nicht unumstritten. Diskutieren Sie mit!
Trotz steigender Zahlen drängen Gastronomie und Hotellerie auf Öffnungen - und viele Österreicher sind lockdown-müde. Dem versucht nun auch die Regierung gerecht zu werden. Daher werden Schritte in Richtung Regionalisierung unternommen: In Vorarlberg, wo derzeit die Zahlen niedriger als im Rest Österreichs sind, darf die Gastronomie schon am 15. März öffnen. Erst mit Ostern sollen in ganz Österreich zumindest die Schanigärten öffnen - weiterhin wolle man dabei auf Testen setzen, wie Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag auf einer Pressekonferenz verkündete.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach von einem „Einstieg in die Regionalisierung“, es sind wohl noch weiter Schritte in diese Richtung möglich. Die nächste Evaluierung wird Mitte März folgen.
Die Regionalisierung bietet eine Perspektive - aber sie ist auch umstritten. So meldete etwa Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) Bedenken an, da es im kleinen Österreich eine große Mobilität über die Bundesländer-Grenzen hinweg gibt.
Die Frage ist auch, wie die Zahlen beurteilen zu sind - so gibt es momentan zwar geringe Zahlen im Westen, in Wien ist allerdings die Aufklärungsquote am höchsten, wie Iris Bonavida in einer Analyse schreibt.
Dass sich die Infektionslage ändern kann, weiß auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), immerhin ist sein Land auch schon an der Spitze gestanden. Er sei aber zuversichtlich, dass man auch angesichts der Möglichkeiten bei Tests und Contact Tracing als „Pilotregion" verantwortungsvoll handeln könne.
Genauso wie Wiens Bürgermeister Ludwig war auch der steirische Landeschef Hermann Schützenhöfer (ÖVP) in der Pressekonferenz am Montag überzeugt: „Die Menschen wollen, dass wir öffnen“. Gleichzeitig seien die Zahlen zu hoch. Doch was, wenn immer weniger Leute die Maßnahmen mittragen?
Auch wenn viele schon ein Ende der Corona-Beschränkungen herbeisehnen, meinte „Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak bereits am Wochenende in einen Leitartikel, Lockerungen sollten nur dann kommen, „wenn sie nachhaltig sind."
(sk)
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