An eine Öffnung zu Ostern glaubte niemand in den großen Theatern. Jetzt heißt das Ziel: April. Die Kinos trifft diese späte Öffnung besonders hart.
Das Orchester ist mit Plexiglas vom Publikum abgeschirmt, die Musiker und die Besucher tragen Masken – aber immerhin, es wird gespielt. Seit vorigen Sommer sind die Bühnen in Spanien, als einzige in Europa, durchgehend geöffnet. Die weltweit erste Wagner-Premiere dieses Jahres, „Siegfried“, wird demnächst also im Teatro Real in Madrid stattfinden. Österreichische Künstler wie Pianist Rudolf Buchbinder oder Geiger Emmanuel Tjeknavorian traten ebenfalls bereits in Madrider Konzertsälen auf. Eine weitere internationale Ausnahme der Theaterschließungen stellt Australien dar – das Land ist dadurch vor allem für große, neue Musical-Produktionen zum Versuchslabor geworden.
Auch wenn sich die österreichische Theater- und Kinobranche vorige Woche beim Öffnungsgipfel der Wirtschaftskammer in großer Einigkeit in Stellung brachte und betonte, mit ihren Sicherheitskonzepten jederzeit und mit niedrigster Ansteckungsgefahr öffnen zu können, wurde hinter den Kulissen vermutet: Es wird so schnell nicht aufgesperrt werden.
Das bestätigte sich gestern abend bei der Pressekonferenz der Regierung: Das vorsichtige Ziel, so Bundeskanzler Sebastian Kurz, sei auch für die Kultur eine Öffnung „im April“. Eine Ausnahme könnte es durch die regionale Abstufung für die Bühnen in Vorarlberg geben, wie sich das darstellen wird, soll in den nächsten Tagen geklärt werden. Die Intendantin des Landestheaters, Stephanie Gräve, die von diesen Neuigkeiten ebenfalls aus der Pressekonferenz erfuhr, zur „Presse“: „Wenn möglich, dann tun wir das, ab 19. März kann ich mir das vorstellen.“