Weltpolitik

US-Gesprächsoffensive mit Verbündeten in Asien wegen China

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US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin reisen nach Japan und Südkorea. Präsident Biden spricht am Freitag virtuell mit den Regierungschefs von Indien, Australien und Japan. Es gibt auch Gerüchte über ein Treffen USA-China in Alaska.

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen, Rivalitäten und Zerwürfnisse zwischen China auf der einen und den USA und vielen weiteren Staaten auf der anderen Seite reisen US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin kommende Woche nach Japan und Südkorea. Es ist ihre erste Auslandsreise seit Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden im Jänner.

Am 16. und 17. März sind in Tokio Beratungen mit Außenminister Toshimitsu Motegi und Verteidigungsminister Nobuo Kishi geplant, wie das Außenministerium am Mittwoch mitteilte. Das Treffen solle betonen, dass die amerikanisch-japanische Allianz entschlossener und widerstandsfähiger denn je sei. Die Allianz sei "der Grundpfeiler für Frieden und Sicherheit in einem freien und offenen Indo-Pazifik angesichts der langfristigen Konkurrenz mit China".

APA/AFP/MANDEL NGAN

Für 17./18. März sind Gespräche mit dem südkoreanischen Außenminister Chung Eui Yong und Verteidigungsminister Suh Wook geplant. In Seoul soll laut Pentagon die "eiserne Bekenntnis" der Vereinigten Staaten zur Sicherheit Südkoreas bekräftigt werden.

Austin fährt weiter nach Indien

Blinken reist danach zurück nach Washington. Für Austin geht es weiter nach Indien, wo er seinen Amtskollegen Rajnath Singh und andere Verantwortliche für die nationale Sicherheit Indiens treffen soll.

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Die neue US-Regierung Biden betrachtet China so wie ihre Vorgängerin als größten Konkurrenten. Die USA haben in Asien eine bedeutende Militärpräsenz, darunter in Japan, Südkorea und dem US-Außengebiet Guam, die von China als Bedrohung empfunden wird.

Vor der Ankündigung der Ministerreisen hatte das Weiße Haus am Dienstag bekanntgegeben, dass Präsident Joe Biden am Freitag mit den Regierungschefs von Japan, Indien und Australien zu einem Online-Treffen zusammenkommt.

Konflikte im Südchinesischen Meer

Neben dem jahrzehntealten Konflikt mit Taiwan, das die Volksrepublik als „abtrünniges Gebiet" ansieht, bestehen ebenfalls alte Streitigkeiten mit Vietnam, den Philippinen, Malaysia und Brunei über Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer, die in den vergangenen paar Jahren teils noch schärfer geworden sind. Dazu haben sich erste brenzlige Situationen zur See mit dem Inselreich Indonesien entwickelt.

Interessanterweise kamen zuletzt aber auch Berichte auf, wonach es in Anchorage (Alaska) in Bälde ein Treffen zwischen den USA und China auf Außenministerebene geben könnte. Es wäre der erste ranghohe Kontakt zwischen den Regierungen seit der Amtsübernahme Bidens.

Die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete am Mittwoch, dass auf chinesischer Seite sowohl der höchste Außenpolitiker der Kommunistischen Partei, Yang Jiechi, als auch der im internen Machtapparat formell untergeordnete Außenminister, Wang Yi, teilnehmen dürften. Mit Anchorage liegt der Schauplatz weit weg von der Aufmerksamkeit und Präsenz internationaler Medien, wie das Blatt hervorhob.

China-Kenner spekulieren, ob die Nachricht über das mögliche Treffen, zu dem es sonst keine Details gibt, von staatlich chinesischer Seite an die Zeitung lanciert worden sein könnte. Das Blatt hat gute Beziehungen zu offiziellen Kreisen in Peking.

Lage von Anchorage:

(ag./red.)

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