Interview

Mariana Leky: "Mein Innenleben ist nicht so schillernd"

Wie ist es, ein Buch zu schreiben? „Ein bisschen wie eine systemische Familienaufstellung“, sagt Mariana Leky.
Wie ist es, ein Buch zu schreiben? „Ein bisschen wie eine systemische Familienaufstellung“, sagt Mariana Leky. ⫻ F. Hauser
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Mit ihrem Roman „Was man von hier aus sehen kann“ führte die deutsche Schriftstellerin Mariana Leky 2017/2018 die Bestsellerlisten an. Nun beginnt sie, an einem neuen Buch zu arbeiten. Ein Gespräch über Druck, sprachlose Figuren und Schreibseminare für Straftäter.

Wir befinden uns seit einem Jahr in der Coronapandemie. Unser Alltag wurde dadurch völlig auf den Kopf gestellt. Können Sie die Erfahrungen der vergangenen Monate bereits kreativ verarbeiten?

Mariana Leky: Nein, dafür ist die Krise noch viel zu nah. Man sitzt ja sozusagen noch mittendrin wie die Made im Speck, es fehlt der Abstand dazu. Und was mich betrifft: Wenn ich schreibe, bin ich froh, mich ausnahmsweise einmal nicht mit Corona befassen zu müssen, sondern mir andere Themen ausdenken zu können.

Wir verbringen viel Zeit zu Hause und haben Begegnungen massiv reduziert. Wenn so wenig Input von außen kommt, entsteht dann mehr Inspiration von innen?

Dass diese Zeit die Fantasie so befeuert, trifft auf mich leider nicht zu. Ich beschäftige mich weiterhin mit Dingen, die ich für mein Buch brauche, und die haben nichts mit Corona zu tun. Dieser fortwährende Ausnahmezustand ist auch etwas erschöpfend. Ich würde mir wünschen, dass die Fantasie auch unter diesen Bedingungen Funken schlägt, nur ist das bei mir noch nicht so eingetroffen.

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