Stau im Suezkanal: Reedereien befürchten mehr Piratenangriffe

Die Ausweichroute rund um Afrika ist langwierig, teuer und gefährlich.

Kairo. Die Bergung des gigantischen Containerschiffs Ever Given, das seit Dienstag den Suezkanal blockiert, geht nur schleppend voran. Es dürfte noch einige Tage dauern, bis das Schiff wieder flottgemacht ist und die wichtige Transportroute zwischen Asien und Europa befahrbar wird. Der Stau im Suezkanal kostet nach Schätzungen der Allianz jede Woche sechs bis zehn Milliarden Dollar.

Die Reederei-Riesen Maersk und Hapag-Lloyd prüfen daher, ihre Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung umzuleiten. Die Umfahrung der afrikanischen Südspitze gilt wegen der volatilen Ölpreise und der rund eine Woche längeren Transportzeit aber als extrem teuer. Und nicht nur das: Die Ausweichroute ist auch deutlich gefährlicher als die Fahrt durch den 193 Kilometer langen Kanal. Vor allem an der Ostküste Afrikas sind Piratenangriffe keine Seltenheit. Nach einem Bericht der „Financial Times“ haben etliche Logistikunternehmen bereits Kontakt mit der US Navy aufgenommen, um die Lage zu klären. Die Unternehmen fordern, dass unterschiedliche Nationen Kriegsschiffe in die Region entsenden sollen, um die Route zu sichern. (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2021)

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