Während Soldaten Demonstranten erschießen, greifen ethnische Minderheiten Militärs wieder mit Waffen an: Die Junta antwortet mit Bomben. Und die Opposition plant eine nationale Partisanenarmee.
Der Tod kommt in der Nacht. Meist wird er vom Getöse der Kampfflugzeuge angekündigt, die oft paarweise über die Dörfer am Rand des Dschungels im östlichen Burma (Myanmar) fliegen. Die Jets werfen ihre Bomben direkt auf die armseligen Holzhütten, auf Spitäler und Schulen ab. Oder aber sie nähern sich im Tiefflug – und Soldaten schießen mit Maschinengewehren direkt auf ihre Opfer.
Rund 20.000 Bewohner des ostburmesischen Bundesstaats Karen-State verstecken sich derzeit im Dschungel, viele versuchen, über gefährliche Schleichwege Thailand zu erreichen. Ihre Häuser, ihre Äcker, ihr Vieh haben sie zurückgelassen. „Diese Flüchtlinge überleben nur dank des Notproviants, aber dieser neigt sich dem Ende zu. Sie brauchen dringend Nahrungsmittel, denn um ihre Felder können sie sich ja nicht mehr kümmern“, warnt die in der Gegend aktive Hilfsorganisation Free Burma Rangers vor einer imminenten humanitären Katastrophe.