MAN: Diskussion um mögliche Staatsbeteiligung

Die SPÖ will, dass sich die Republik am Werk in Steyr beteiligt. Von der ÖVP wird der Vorschlag abgelehnt.

Wien. Nachdem sich am Samstag SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Spitzengewerkschafter Rainer Wimmer für einen Einstieg der Republik beim MAN-Werk in Steyr ausgesprochen haben, kam am Sonntag dazu eine Absage vom ÖVP-Wirtschaftsbund. Dort sieht man den Grund für das drohende MAN-Aus in Steyr letztlich in hohen Kosten für Arbeitskräfte. Daher fordere man seit Langem eine Senkung der Lohnnebenkosten und eine Entlastung für Unternehmen, so Generalsekretär Kurt Egger in einer Aussendung. „Sozialistische Konzepte zur Rettung von Unternehmen haben noch nie funktioniert“, so Egger.

Beim MAN-Werk in Steyr sind 2300 Jobs in Gefahr. Insgesamt wackeln in der Region bei einem Aus des Werks mehr als 8000 Jobs, sagt eine Studie. Zudem droht der Entfall von gut einer Milliarde Euro Wertschöpfung im Jahr. MAN will das Werk schließen, nachdem sich die Mitarbeiter in einem eindeutigen Votum gegen einen Verkauf an den Austro-Investor Siegfried Wolf ausgesprochen hatten, der ihnen Einbußen beim Entgelt, das Aus aller Betriebsvereinbarungen und einen Abbau von rund 1000 Jobs gebracht hätte.

Die SPÖ hatte am Samstag einen Staatseinstieg bei MAN/Steyr angedacht, um das Werk, die Jobs und die Wertschöpfung zu retten. Zudem solle die Staatsholding Öbag einen mit zehn Mrd. Euro dotierten Beteiligungsfonds schaffen. Auf diesem Wege sollten Beteiligungen bis zu 20 Prozent an wichtigen Unternehmen eingegangen werden, wenn diese Probleme haben. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2021)

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