Südgrenze

Russland beginnt mit dem militärischen Rückzug

Moskau präsentiert erste Bilder von Abzug – zurückhaltende Reaktionen aus Kiew und Washington.

Moskau. Am Freitag hat Russland mit dem Abzug von Soldaten und Kriegsgerät von der russisch-ukrainischen Grenze und Krim begonnen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte den Schritt tags zuvor angekündigt. In Videoaufnahmen des russischen Verteidigungsministeriums war zu sehen, wie Schützenpanzer in Schiffe der Marine einfuhren. Gezeigt wurde auch die Verladung von Militärtechnik in einer Bahnstation.

Die Ukraine reagierte verhalten auf den Abzug. Sollte Russland wirklich seine Soldaten von der Grenze zur Ukraine abziehen, würden dadurch zwar Spannungen abgebaut, erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Moskau müsse erklären, warum eine solche „übermäßige Truppenstärke“ mit Offensivwaffen an die ukrainische Grenze gebracht worden sei. Der nunmehrige Schritt werde zudem „weder die gegenwärtige Eskalation noch den generellen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland beenden“. Die USA kündigten an, sie würden „ganz genau beobachten“, ob Moskau seine Ankündigung umsetze.

Russland hatte in den vergangenen Wochen Zehntausende Soldaten an der ukrainischen Grenze und auf der Krim stationiert und damit Furcht vor einer Eskalation der Spannungen in der Region ausgelöst. Russland sprach von Militärübungen, die die Einsatzbereitschaft der Soldaten auf die Probe stellen sollten. Am Donnerstag hatte Moskau erklärt, die Ziele des Manövers seien erreicht worden.

Der Kreml bekräftigte indes seine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft mit der US-Führung und der Ukraine. Über die 2014 annektierte Krim werde man aber nicht diskutieren, hieß es. (ag./som)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.