Vor dem Militärputsch finanzierte die Union Ausbildungen zur gewaltfreien Kontrolle von Demonstrationen.
Brüssel. Die Optik ist unglücklich: Nach dem britischen „Guardian“ im Februar berichtete am Freitag auch die französische „Libération“ über das EU-Projekt zur Ausbildung der Polizeikräfte von Burma (Myanmar) in der Kontrolle von Demonstrationen – jener Polizeikräfte, die seit dem Militärputsch zu Jahresbeginn unter dem Kommando der Junta an der Tötung von mehr als 700 Menschen beteiligt waren. „Ich will den Europäern keine Schuld zuschieben, aber das war ein Pakt mit dem Teufel“, zitiert „Libération“ den Oppositionellen Maw Htun Aung.
Tatsächlich aber war die EU-Unterstützung für die burmesische Polizei ein Pakt mit der einstigen Hoffnung auf Demokratie in Burma, der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Das erklärte eine Sprecherin der Europäischen Kommission, die diese Mission namens Mypol seit dem Jahr 2016 mit 30 Millionen Euro aus dem Unionshaushalt finanzierte, auf Anfrage der „Presse“: „Das Projekt folgte auf eine direkte Bitte der Regierung und Aung San Suu Kyis.“