Protestaktion

#allesdichtmachen: Initiator sprach von „Coronanazis“

Youtube: allesdichtmachen
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An der Aktion wirkten viele deutsche und österreichische Schauspielstars mit. Etliche haben ihre Beiträge zurückgezogen.

Die skurrile Aktion #allesdichtmachen wurde auch am Wochenende weiter heftig diskutiert. Auf der Homepage sind die Beiträge etlicher Schauspieler, darunter Nicholas Ofczarek und Manuel Rubey, nicht mehr zu finden, dazu heißt es: „Wenn Videos von dieser Seite verschwinden, dann heißt das nicht zwingend, dass die jeweiligen Leute sich distanzieren. Es kann auch bedeuten, dass jemand sich einfach nicht in der Lage sieht, diesen Shitstorm auszuhalten.“ Die Gruppe habe „keinen Kopf und keine gemeinsame Stimme“, liest man weiter. Im Impressum der Seite allesdichtmachen.de wird Bernd K. Wunder als verantwortlich geführt, ein wenig bekannter Regisseur, der eigentlich Bernd Katzmarczyk heißt und sich schon öfters gehässig über die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung geäußert hat, mit Wörtern wie „Coronanazis“.

Viel Kritik kam von Kollegen. Auch wenn die Aktion satirisch gemeint gewesen sein sollte, müsse man „Satire den Menschen überlassen, die das auch können“, sagte Iris Berben. Und der Dortmunder Regisseur Adolf Winkelmann urteilte im WDR: „Das, was da jetzt im Netz steht, passiert, wenn man Schauspielern das Drehbuch wegnimmt.“

Wobei etliche Texte laut dem (nicht beteiligten) Schauspieler Hans-Jochen Wagner gar nicht von den Akteuren selbst geschrieben wurden, sondern vom Regisseur Dietrich Brüggemann, der auch mit einem eigenen Video vertreten ist, in dem er sagt: „Ich meine, nach 75 friedlichen Jahren sind uns doch in Deutschland die Geschichten längst ausgegangen, wir brauchen neue.“ Die Empörung über #allesdichtmachen nennt er nun „faschistoid“. (Red.)

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