Arbeitsmarkt

Kurzarbeit: Kocher kündigt Phase fünf ab Juli an

APA/ROBERT JAEGER
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Das neue Kurzarbeitsmodell soll als Übergangsphase dienen und anschließend in das Vor-Corona-Modell übergehen. Weitere Details folgen im Mai, so Kocher.

Die Kurzarbeit wird im Sommer in eine „konjunkturgerechte“ Übergangsphase verlängert. Das hat Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag angekündigt. Das aktuelle Modell hätte angesichts der Perspektiven der bevorstehenden Öffnungen negative Effekte.

Denn die großzügigen Regeln für die Kurzarbeit könnten auch zu Ineffizienzen am Arbeitsmarkt führen. Zugleich müssten aber in einzelnen Wirtschaftsbereichen die Unternehmen auch noch weiter mit Kurzarbeit unterstützt werden.

Weitere Details im Mai

Kocher berät sich zur Fortsetzung der Kurzarbeit ab Juli mit Sozialpartnern und Industriellenvereinigung. Dabei geht es um die Kostenbeteiligung für Unternehmen, Mindestarbeitszeiten von unterstützten Arbeitnehmern, Weiterbildung und die Frage, wer überhaupt noch Kurzarbeit braucht. Heute soll es um einen groben Fahrplan gehen, im Mai soll ein Folgekonzept präsentiert werden, um Beschäftigten und Betrieben Planungssicherheit zu geben.

Kocher hebt hervor, „ein schrittweiser Ausstieg aus der
derzeitigen Form der Kurzarbeit ist sinnvoll, um die Dynamik am
Arbeitsmarkt anzukurbeln".

Kurzarbeit in Österreich „vergleichsweise großzügig"

Wifo-Chef Christoph Badelt verweist auf eine Studie seines Hauses, wonach „Kurzarbeitsregelungen in Österreich, besonders in Hinblick auf die Übernahme der betrieblichen Kosten, vergleichsweise großzügig sind". Für IHS-Experten Helmut Hofer sollen die Zugangsmöglichkeiten zur Kurzarbeit "auf Unternehmen mit längerfristigen COVID-19 bedingten Umsatzverlusten beschränkt werden, um strukturkonservierende Effekte der Kurzarbeit zu dämpfen.

Zur Verbesserung der Arbeitsanreize wäre eine Beteiligung der Unternehmen an den Kosten der Kurzarbeit sinnvoll", sagt er. Und auch Wolfgang Alteneder von der Synthesis Forschung, wünscht sich „Reformen in Richtung einer höheren Eigenleistung der antragstellenden Unternehmen", um zu verhindern, dass Strukturanpassungen blockiert werden.

Weitere Erholung am Arbeitsmarkt

Am Arbeitsmarkt war indes auch diese Woche eine leichte Erholung zu verspüren. Rund 433.600 Menschen sind aktuell arbeitslos oder in Schulungen gemeldet – etwa 3000 weniger als in der Vorwoche.

(apa/red)

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