Das Land Tirol bezahlte einer höchst dubiosen Firma Millionen für PCR-Tests. Es gab keine Ausschreibung. Der Eigentümer ist wegen schweren Betrugs und Körperverletzung angeklagt.
Wien. In die Reihe an Corona-Versäumnissen und -Fehlentscheidungen des Landes Tirol reiht sich ein neuer Skandal. Das Land hatte im Herbst 2020 einen Acht-Millionen-Euro-Auftrag für PCR-Tests freihändig vergeben. Der Eigentümer hat wohl keine Berechtigung, das Labor zu führen. Momentan darf er wegen schwerwiegender Vorwürfe nicht als Arzt praktizieren.
Der „Standard“ deckte den Fall auf, nun gibt eine Reihe an Fragen zu klären. Gab es die südafrikanische Variante und die Fluchtmutation in diesem Ausmaß überhaupt? Gab es mehr oder weniger Fälle? Renommierte Virologen haben Zweifel an den Testergebnissen. Das Land erlegte ihren Bürgern auch wegen dieser Auswertung eine Reihe an Maßnahmen wie Ausreisetests, Ausgangsbeschränkungen und ähnliches auf. Deutschland schloss die Grenzen – für manche Unternehmer eine wirtschaftliche Tragödie.