Nahost-Konflikt

Der Raketenkrieg um Jerusalem

APA/AFP/MAHMUD HAMS
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Hunderte Raketen auf Israel, Luftangriffe gegen den Gazastreifen, Tote auf beiden Seiten: Kann sich die blutigste Konfrontation seit Jahren zu einem neuen Flächenbrand ausweiten?

Der jüngste Schlagabtausch zwischen Israelis und Palästinensern hat eine neue Eskalationsstufe erreicht: Über 300 Raketen feuerten militante Palästinenser in Gaza seit Montagabend gen Israel ab. Zwei Israelis wurden bis Dienstagnachmittag getötet, mindestens acht Personen verletzt. Über 90 Prozent der Raketen konnte nach Angaben der israelischen Armee (IDF) das Abfangsystem Iron Dome aufhalten. Die IDF bombardierte im Gegenzug über 140 Ziele im Gazastreifen. Nach palästinensischen Angaben kamen 26 Menschen ums Leben. Bei mindestens 15 von ihnen handelt es sich laut IDF um Terroristen. Es ist die blutigste Konfrontation seit Jahren – wenig spricht dafür, dass sich die Lage bald beruhigt.

Brennpunkt Jerusalem

Im Zentrum des Konflikts steht Jerusalem. Seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan Mitte April geraten dort allabendlich Palästinenser und israelische Sicherheitskräfte aneinander. Anfangs entzündete der Konflikt sich an Absperrungen, die die Polizei auf einem unter Palästinensern beliebten Platz aufgestellt hatte. Inzwischen sind die Gitter abgeräumt, doch das Feuer lässt sich nicht löschen. Am Montag feierte Israel den „Jerusalem-Tag“, der an die Eroberung des Ostteils der Stadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 erinnert. Noch während der Feierlichkeiten erschallten Sirenen, die vor Raketenbeschuss warnten. „An diesem Abend, am Jerusalem-Tag, haben die Terrororganisationen in Gaza eine rote Linie überschritten“, sagte Israels Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu. Die Knesset, das israelische Parlament, musste evakuiert werden.

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