Nach mehr als sechs Monaten dürfen die Lokale wieder aufsperren. Kanzler, Minister, Bürgermeister und Co. nutzen das Ende der strengen Coronaauflagen für medienwirksames Essen und Trinken.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) haben heute, Mittwoch, um 13 Uhr die Öffnung der Gastronomie mit einem Mittagessen im Schweizerhaus im Wiener Prater zelebriert. Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nahm die mit dem 19. Mai in Kraft tretenden Öffnungen zum Anlass, um schon am Morgen das älteste Kaffeehaus Wiens, das Café Frauenhuber im ersten Bezirk, zu besuchen.
Freilich kam Ludwig dorthin nicht allein: Begleitet wurde er nicht nur von Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck, sondern auch einer Reihe von Journalisten und Fotografen. Sowohl Ludwig als auch Ruck zeigten sich optimistisch, dass kein neuerlicher Lockdown nötig sein werde - und dankten den Bürgern wie auch den Gastronomen, deren Lokale aufgrund der Pandemie mehr als sechs Monaten zugesperrt sein mussten, für ihre Geduld. „Es ist wirklich ein schöner, ein großer Tag", betonte Ruck.
Schon früher unterwegs war ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Er besuchte einen musikalischen Gruß mit Musik-Ensembles am Josefsplatz in Wien.
Bundeskanzler Sebastian Kurz zog es indes schon am Dienstag zum Bier-Anstich ins Wiener Restaurant Figlmüller.
Am Mittwoch stand für den Regierungschef ebenfalls die Begutachtung von Bier auf dem Programm, diesmal allerdings beim Besuch des Schweizerhauses im Wiener Prater.
Bevor es zu Speis und Trank ging, betonten sowohl Kurz als auch Kogler, dass der 19. Mai ein "Tag der Freude" sei. Wobei Kogler einräumte, dass das bekannteste Gericht des Praterlokals, die Schweinsstelze, ihm heute "zu schwer" sei.
Unter den Schaulustigen fanden sich auch einige Gegner der türkis-grünen Coronapolitik ein, die versuchten, in Richtung des Kanzlers vorzudringen. Die Polizei griff ein, zwei Personen wurden von Zivilkräften zu Boden gebracht. Eine Frau versuchte indes, das Pressestatement zu stören. Der Kanzler wandte sich daraufhin direkt an die Skeptikerin und führte ruhig seine bekannten Argumente aus, wie wichtig eine Rückkehr zur Normalität sei.
In Wien müssen Beschäftigte in der Gastronomie durchgehend getestet sein, wenn sie arbeiten. Ein einmaliger Selbsttest in der Woche, so wie in der Bundesverordnung festgehalten, reicht nicht. Sollten sie über keinen aktuell gültigen Nachweis eines negativen Tests verfügen, müssen die betreffenden Personen eine FFP2-Maske tragen. Dies gilt nicht nur für Personen mit Kundenkontakt, also etwa Personal im Service, sondern für alle Mitarbeiter.
Entsprechend groß gestaltet sich auch der Andrang auf die Testkits, die den Betrieben kostenlos zur Verfügung gestellt werden. 500.000 der PCR-Gurgeltests seien ausgegeben worden, teilte die Wirtschaftskammer am Mittwoch mit. Die Aktion wurde bis Juni verlängert.
(APA/Red. )